22Juli
2023

Abschied von Frankreich

Unser letzter Reisetag verläuft unspektakulär: Frühstück, Transfer zum Flughafen, Einchecken, Flug nach Frankfurt, 4 Stunden Aufenthalt und schließlich Flug nach Wien.

Danke, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet habt. Wir haben uns über eure Kommentare gefreut.

Die Provence ist sicherlich eine Reise wert. Schöne Landschaft, interessante Vegetation, hübsche Ort und zur Lavendelblüte natürlich auch die Farbpracht und das Aroma dieser schönen Pflanze.

Bis zum nächsten Mal!

Claudia und Elisabeth

21Juli
2023

Aix-en-Provence

Bevor wir nach Aix-en-Provence fahren, machen wir noch einen Abstecher nach Saint-Michel de Frigolet, eine Abtei, die eher einer Festung gleicht.

In der Kapelle findet gerade der Morgengottesdienst statt. 4 Priester und ungefähr genauso viele Gläubige. Die Kirche nebenan ist sehr hübsch in eher gedeckten Farben ausgemalt.

In Aix gehen wir zuerst gleich mal in unser Hotel, das in einem ehemaligen Augustinerkloster untergebracht ist. Das ist im Foyer noch gut zu merken: Steinwände und Glasfenster. Hübsch.

Wir lassen unsere Koffer dort und begeben uns auf einen Spaziergang durch die Stadt. Beim Rathaus ist eine Hochzeitsgesellschaft versammelt, gleich in der Nähe in der Kathedrale findet gerade ein Begräbnis statt. So ist das Leben.

Nach Beendigung des Trauergottesdienstes besichtigen wir die Kathedrale. Sie ist für ihr Taufbecken - hier finden wirklich noch Taufen mit Ganzkörperuntertauchen - und ihr Tryptichon, das den Guten König René und Frau zeigt, bekannt.

Der gesamte Nachmittag steht zur freien Verfügung. Wir lassen uns natürlich von unserem Hobby leiten und sehen somit die gesamte Innenstadt, denn es gibt einen Cache, für den man 21 Brunnen besuchen muss. Zwischendurch machen wir mal einen Abstecher in unser Hotel - sehr praktisch, das wir dieses Mal direkt im Zentrum wohnen -, um unser Zimmer zu beziehen. Wir wohnen ganz oben in dem größten Zimmer der gesamten Reise. Aber leider nur für eine Nacht. :-)

Aix ist eine sehr belebte Stadt mit vielen mehr oder weniger engen Gassen, Lokalen überall und einer Menge Geschäfte.

Besonders viele Süßwarengeschäfte gibt es hier: Macarons, Madeleines und Calissons d'Aix: eine Art Marzipanstückchen mit Melone, das Roi René für seine Frau zur Hochzeit erfinden ließ. Sie hatte nur in die Hochzeit eingewilligt, nachdem er ihr totale Sexabstinenz zugesichert hatte. Die Süßigkeit waren die Küsse, die er nie von ihr bekommen würde. So die Legende.

Das Abschiedsessen findet in einem armenischen Lokal statt. Danach wandern wir noch ein bisschen durch die Stadt. Sie ist noch immer sehr belebt, viele Leute essen erst jetzt um 22 Uhr. Auf der Cours Mirabaud - den Champs Élysées von Aix - ist auch noch high life.

In der Nähe unseres Hotels wird auf der Straße (paar)getanzt. Bei den immer noch hohen Temperaturen eine schweißtreibende Angelegenheit, der wir uns nicht anschließen.

20Juli
2023

Römische Monumente

Am Vormittag besuchen wir die alte Römerstadt Arles. Wir gehen zuerst hinauf zur erstaunlich gut erhaltenen Arena, die Platz für über 20.000 Zuschauer bietet.

Zu Römerzeiten wurden hier vor allem Gladiatorenspiele ausgerichtet, im Mittelalter hingegen diente die Arena als Festung. Im Innenraum sollen sich in dieser Zeit 200 Häuser und 2 Kirchen befunden haben.
Im antiken Amphitheater finden seit jeher Konzerte und Theateraufführungen statt.


Die Kathedrale wirkt von außen nicht sehr imposant, da sie nicht frei steht, sondern in die Hauserzeile eingebunden ist.


Im Anschluss erwartet uns bei einem Winzer vor den Toren Arles eine Weinkost. Das Besondere an diesem Winzer ist, daß er versucht, Wein so zu Keltern, wie es die Römer seinerzeit gemacht haben.

Auf die Idee ist er gekommen, da er auf seinem Grund und Boden viele Relikte von Amphoren und anderen Dingen, die man mit dem Wein in Verbindung konnte gefunden hatte.
Natürlich stellt er auch normalen Wein her. Diese "römischen" Weine sind uns zu süß.

Weiter geht es zu der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Pont du Gard. Die oberste Etage des dreistöckigen Aquäduktes ist 275 m lang und besteht aus 35 Arkaden, die sich in 50 Metern Höhe über den Fluß spannen.


Für uns zwei war dieser Aufenthalt sehr schweißtreibend, da wegen eines Caches auf beiden Seiten bis auf die Schulter dieses Bauwerke hinauf mussten.
Wir kamen dann auch tatsächlich mit 2 Minuten Verspätung zum Bus.

Bei der Rückfahrt machen wir noch einen kleinen Umweg für einen Fotostop beim Schloß Tarascon.
Ca 2 km vor unserem Hotel verlassen Claudia und ich den Bus, um im Ort einige Caches zu suchen. Den Ort kann man vernachlässigen, aber die Caches finden wir und auch ein Bier (natürlich für jeden eines).


Nach einer halben Stunde Fussmarsch geht sich sogar noch eine kurze Abkühlung im Pool aus.

PS: Bevor wir in die Altstadt gefahren sind, hielten wir noch beim modernsten Bauwerk der Stadt, dem LUMA, ein künstlerisches und kulturelles Objekt.


Ausserdem habe nicht erwähnt, dass van Gogh eine Zeit in Arles gelebt hat und in der ganzen Stadt präsent ist.

19Juli
2023

Jeepfahrt

Während Claudia die Radtour macht, begebe ich mit einer Reisekollegin auf eine Jeeptour.

Wir fahren ca 31/2 Stunden kreuz und quer durch die Gegend, um die weißen Pferde der Camargue, die schwarzen Stiere, die Flamingos, verschiedene Reiher und Schwäne zu beobachten. Ausserdem fahren wir an der schönen Stadtmauer von Aigues Mortes vorbei und an einigen sehr schönen Landgütern.
Zwischendurch machen wir Halt bei einem Weingut und verkosten fünf sehr gute Tropfen.


Mit etwas Verspätung treffen wir wieder unsere Gruppe.

19Juli
2023

Camargue

Das Ziel des heutigen Tages ist die Camargue, das (ehemalige) Sumpfgebiet im Rhonedelta. Mir war es bisher als Land der wilden weißen Pferde bekannt. Aber natürlich sind diese nicht wirklich wildlebend. Der Großteil der Gruppe ist mit E-Bikes unterwegs. Elisabeth und eine Zweite aus unserer Gruppe nehmen stattdessen an einer Jeeptour teil.

Ich bin ja eine bekennende E-Bike-Skeptikerin.

Nach diesem Ausflug nun kann ich Folgendes sagen: Für mich ist E-Bike-Fahren wie Mofafahren. Statt Gasgeben wird hier halt leicht in die Pedale getreten. Flugsdiwugs ist man mit 25 km/h unterwegs.

Wir fahren zuerst aus der Stadt raus, dann zwischen einem Kanal und einer Art Lagune durch. Wir sehen Flamingos, für die die Gegend auch bekannt ist und die angeblich bis zu 2 Meter hoch werden können (sic!), in einer großen Gruppe und Kormorane.

Später sehen wir dann noch die bereits erwähnten weißen Pferde und die zierlichen schwarzen Stiere, die hier auch bei der lokalen Variante des Stierkampfs eingesetzt werden. Dabei geht es nicht darum, den Stier zu töten, sondern darum, Bänder von seinen Hörnern zu entfernen.

Schließlich kommen wir in den Ort Aigues-Mortes, der in den Zeiten der Kreuzzüge am Reißbrett entworfen wurde. Er ist regelmäßig angelegt und von einer Stadtmauer umgeben.

Danach fahren wir noch ein bisschen weiter, bis wir zu einem Rastplatz im Schatten - das ist besonders wichtig, da laut unserer lokalen Führerin heute der heißeste Tag der Woche ist - und an einer Stierweide.

Es wird Wasser, Saft, Rosé, Stierwurst - die schmeckt wirklich sehr gut, wir hatten sie schon öfter - salziges und süßes Gebäck gereicht. Gestärkt geht es dann wieder retour.

Nachdem die Jeeptour später begonnen hat, aber zudem auch noch länger dauert, bringt uns der Busfahrer ans Meer nach Le Grau-du-Roi - hier wurden die Kreuzritter dann verschifft. Wir trinken etwas und vertreiben uns so die Zeit.

Wieder vereint fahren wir nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Christina erzählt uns dazu folgende Geschichte: Nach Jesu Tod ist ein Teil seiner Familie mit dem Schiff aufgebrochen und sie erlitten hier Schiffbruch. An Land haben sie sofort mit der Missionierung begonnen: Maria Salome und Maria Jakobe, aber die Geschickteste von allen war die schwarze Dienerin Sara. Sara wurde später dann zur Heiligen der Roma und Sinti. Und diese Kirche wurde zur Wallfahrtskirche. Als wir hier ankommen, ist die Kirchentür geschlossen. Es findet gerade ein Begräbnis statt. Elisabeth und ich entschließen uns, die Kirche zu besteigen. Das ist möglich und für einen Cache auch nötig. Man kann - gegen Entgelt hochsteigen bis aufs Dach. Und wenn ich AUFS Dach schreibe, dann meine ich das auch so.

 

Man geht eine Wendeltreppe hinauf, kommt dann am unteren Ende des steinernen Daches raus und kann außen - völlig ungesichert - auf den abschüssigen Steinplatten bis zum First raufgehen. In Österreich wäre das unmöglich. Beeindruckend!



Danach bewegen wir uns noch ein bisschen durch die engen Gassen der Stadt und kommen nochmals zur Kirche zurück. Nun ist das Begräbnis beendet, wir könnnen hinein in den alten Steinbau mit Krypta. Es gibt viele Abbildungen der Schifffahrt der Heiligen Familie und ein paar Reliquien.


Ich möchte die Chance nützen und mich kurz ins Meer stürzen. Die einzige Gelegenheit dazu auf dieser Reise. Es ist angenehm und eine kurze Erfrischung.

 

Elisabeth hält sich dezent zurück. Aber als wir dann im Quartier ankommen, kommt sie auch mit in den Pool.

Der Pool ist dann auch vor dem Abendessen ein Thema: wir nehmen einen Aperitif. Danach geht's wieder in das nahegelegene Restaurant. Heute sitzen wir drinnen und hoffen, dass es dort etwas kühler ist. Ein paar der Gruppe leiden schon sehr unter der Hitze.

Auch nach dem Abendessen setzen wir uns nochmals zum Pool. Eigentlich mit der Intention, den Reisebericht fertig zu schreiben, aber zuerst gesellt sich Christina zu uns und dann auch noch ein paar andere. Und so klingt der Abend aus.

18Juli
2023

Unterwegs nach Avignon

Heute gibt es in der Früh eine "Panne". Nachdem wir drei Nächte hier verbracht haben, geht es für zwei Nächte in ein anderes Quartier. Wir bekommen einen anderen Bus: super mit Panorafenster und - dach, sowie sowie starker Klimaanlage. Nur zwei Sachen hatte er nicht - genügend Kofferraum und ein funktionierendes Mikrophon. Ein Teil der Koffer musste dann in den Passagierraum.

Zuerst fahren wir zur Abtei NotremDame de Senanque, die in der Zwischenzeit fast zu einem Wahrzeichen der Provence geworden ist. In jedem Prospekt findet man das gleiche Bild mit den vorgelagerten Lavendelfeldern. Und so stellt sie sich auch uns dar.

Eine Besichtigung ist nicht vorgesehen. In die Kirche kann man ohne Führung nicht hinein. Was man individuell besuchen kann, ist der Shop und kuioserweise gibt es am Zugang dorthin ein kleines offenes Gebetszelt.

Ob das wohl jemand nutzt, wenn dauernd die Touristen vorbei strömen?


Weiter geht es wieder einmal zu einem bezaubernden Städtchen, namens Gordes hoch oben auf einem Hügel.

Trotz Meinung unserer Reiseleiterin, dass sich der Besuch der Höhlen nicht auszahle, besuchen wir zwei diese. Insgesamt gibt es hier 61 unterirdische Räume, ein Drittel davon kann man besichtigen. Da die Stadt so am Berg klebt, hatten die Leute zuwenig Platz und verlegten die Handwerksbetriebe unter die Erde.
Das hat uns mehr interessiert als der Dienstagsmarkt.
Avignon war nun bald erreicht und fasziniert einem gleich mit seiner schönen Stadtmauer.

Wir machen zuerst eine kleine Runde zu einigen wichtigen Gebäuden, wie etwa Rathaus, Theater usw.
Nach einer kurzen Getränkepause begeben wir uns zum Papst Palast, um diesen zu besichtigen.

Hier bekommt man ein Tablet, das man in den einzelnen Räumen aktivieren kann. Man bekommt schriftliche Erklärungen, aber man kann sich auch anschauen, wie die Räume damals ausgesehen haben. Eine tolle Sache.


Auf die Pont Avignon schaffen wir es nicht mehr, da wir die Innenstadt ja auch cacherisch erkunden mussten. Wir wohnen leider ca 20 Autominuten außerhalb der Stadt.

So versäumen wir sicher einiges, noch dazu wo gerade ein Theaterfestival dort stattfindet und schon am Nachmittag an jeder dritten Ecke Musik gemacht wurde.


Im diesem Hotel gibt es Gott sei Dank auch wieder einen Pool. 😀

17Juli
2023

Ocker und Lavendel

Heute fahren wir in das nahe Städtchen Roussillon

und begeben uns sofort in den aufgelassenen Ockersteinbruch.

Auf einem Rundweg kommt man immer wieder zu farbenprächtigen Motiven. Die Farbskala des Gesteins hier reicht von Weiß über die verschiedensten Gelbtöne bis Rot. Ein wundervoll buntes Naturschauspiel, insbesondere in Kombination mit dem Grün der Vegetation und dem Blau des Himmels. Mir gefällt am besten das satte Orangegelb, das an Curcuma oder Curry erinnert. Das rote Gestein erinnert mich an den spektakulären Bryce Canyon in den USA.

Danach erkunden wir noch den Ort selbst, der zu den 164 schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Diesen Begriff gibt es wirklich. Und um in die Liste aufgenommen zu werden, mussten die Orte strenge Kriterien erfüllen. Auch dieser Ort schraubt sich wieder in die Höhe, so wie wir das gestern schon hatten. Von einem Aussichtspunkt hat man dann auch wirklich einen tollen Rundblick auf die Provence.

Nun kommt der Programmpunkt, der eigentlich der Anlass für die Reise war: die Lavendelfelder.

Ich wollte diese mal in Blüte sehen. Und sie blühen auch tatsächlich (noch). Man darf sich das jetzt aber nicht so vorstellen, dass der Lavendel blüht, soweit das Auge reicht.

Wir hatten auch bisher schon auf unserer Reise immer wieder Lavendelfelder gesehen, hier nun ist die Dichte jedoch höher. Ansonsten ist die Provence noch vom Anbau von Wein, Obst und vor allem auch Oliven geprägt.

Wir fahren zu einer Destillerie - hier werden ätherische Öle destilliert -, zu einer Biodestillerie, die schon vor 2 Generationen auf Bio umgestiegen ist und damit wirklich zu den Vorreitern dieser Bewegung zählt. Wir werden von einer Deutschen geführt, die schon seit vielen Jahren in Frankreich lebt. Interessant ist - neben dem Prozess selbst -, dass hier nicht nur Lavendel, sondern auch alle möglichen anderen ätherische Öle produziert werden, zB auch aus Nadelhölzern.

Heute kommt es uns extrem heiß vor. So freuen wir uns schon auf das Pool im Quartier, das Erfrischung verspricht.

Detail am Rande: Als wir heute einen kleinen Supermarkt besuchten und uns ein Bierchen für heute Abend kaufen wollten - seit meiner Auseinandersetzung mit der Chefin bin ich irgendwie unwillig dort noch was zu konsumieren = mein Geld bei ihr zu lassen -, stellen wir fest, dass dasselbe Bier ungekühlt € 1.89, gekühlt jedoch € 3,-- kostet. Diese Verdienstquelle ist den Geschäften in Österreich  noch nicht eingefallen.

16Juli
2023

Idyllische Örtchen der Provence

Heute brechen wir um 9 Uhr mit einem unserer Gruppengröße entsprechenden Bus auf.

Unser erstes Ziel ist der idyllische Ort L'Isle-sur-la-Sorgue. Heute ist Sonntag und großer Markt in der halben Stadt. Das Angebot reicht von Kleidung über Lebensmittel aus der Region, Kunsthandwerk bis hin zu Antiquitäten. Für letzteres ist der Ort sehr berühmt und außerhalb des Marktes gibt es viele gediegene Geschäfte dafür. Aber auch bei den Ständen sieht man keinen Plunder.

Ein ganz netter Ort mit engen Gässchen und einer Kirche, die im Inneren sehr schön in gold/blau gehalten ist.

Als nächstes steht das angeblich schönste Dorf der Provence am Programm. Es thront auf einem Hügel inmitten von Weinbergen,  Olivenhainen, Obstplantagen und pitoresken Kalksteintürmen.

Wir haben genug Zeit, um durch diesen traumhaften Ort in den engen mit Kopfsteinpflaster versehenen Gässchen zu flanieren und dabei auch zwei uralte Kapellen zu besuchen. Die Gassen sind gespickt mit Geschäften für die Touristen, sind aber wieder alle sehr gediegen.

Natürlich gibt es auch genügend Lokale.

Ob in diesem Örtchen auch wirklich noch gewohnt wird? Wir glauben eher nein.
Man könnte weiter oben am Hügel auch noch eine Burg besichtigen. Das ist aber nicht vorgesehen.

Der letzte Programmpunkt ist der Besuch der "Carrieres de Lumiere" in einem ehemaligen unterirdischen Kalksteinbruch.

Hier werden gigantische Lichtbilder berühmter Kunstwerke auf die nackten Felswände projeziert und mit dramatischer Musik untermalt. Da aber heute Sonntag ist, zeigen sie "Tim und Struppi".

Wieder unterwegs halten wir bei den Resten einer Römerstadt (Glanum) und bei der angeblich ältesten noch befahrbaren Brücke der Provence.

Zurück im Hotel geht es mal gleich zur Abkühlung in den Pool.

Es war ein sehr heißer, aber schöner Ausflugstag.

 

 

15Juli
2023

Cassis und Calanques

Aufbruch mit Schwierigkeiten. Zuerst muss der Bus nochmals umdrehen, weil eine Reiseteilnehmerin ihr I-Pad im Hotel vergessen hat. Danach müssen wir nochmals umdrehen, weil eine Straße gesperrt ist. Aber unser Busfahrer - Antony - findet schließlich doch noch eine Route raus aus der Stadt entlang der Corniche, der Küstenstraße, von der man schöne Ausblicke auf die Bucht von Marseille und das Meer ingesamt hat.

 

Noch im Stadtgebiet bleiben wir kurz bei einem Le Corbusier-Bau stehen.

Unser Ziel heute ist Cassis. Klingt nach Kir Royal, hat aber nichts damit zu tun. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Fischerdorf, sehr malerisch gelegen und mitten im Naturschutzgebiet Calanques. Bei den Calanques handelt es sich um Buchten oder Fjorde.

 

Mit unserem Bus - der noch dazu ein ganz normal großer Reisebus ist, in dem wir 12 uns verlieren - können wir nicht in den Ort fahren. Wir müssen also in so einen Touristenzug, wie sie zB auch im Schlosspark Schönbrunn fahren, umsteigen. Mit diesem geht es bergauf, durch die Steilkurven und schließlich steil bergab in den Ort hinunter.

Im Hafen dann meint Christina, unsere Reiseleiterin, dass es heute aufgrund des starken Windes gefährlich wäre, mit dem Boot hinaus zu fahren.

 

Aber wir wollen das natürlich machen, auch Elisabeth, die ja zu Seekrankheit neigt. Und es ist dann alles halb so schlimm, das Boot steigt und fällt natürlich, und wir werden immer wieder mal angegischtet, aber mehr nicht. Die Küste mit ihren weißen Felsen und dem ortstypischen Bewuchs, der sich hier Garrigue nennt, anderswo unter Macchie bekannt ist, ist wirklich sehr pittoresk. Bei strahlendem Sonnenschein hat das Wasser auch eine wunderbare Farbe: tiefblau und türkis. Wir fahren drei der Calanques an, dann geht es wieder retour.

   

Wieder in Cassis zeigt uns Christina kurz die Hauptstraße, dann sind wir entlassen. Die Zeit nützen Elisabeth und ich natürlich um das lokale Cacheangebot zu nutzen und um etwas zu trinken. Direkt am Hafen mit Blick auf die Boote  und die Burg oberhalb des Ortes.

Leider wurde die für heute vorgesehene Weinverkostung abgesagt. Wir hatten den Grund dafür nicht gehört, aber angeblich meinte Christina, das wäre immer so lieblos abgelaufen, weil die Weinbauern ja wüssten, dass wir nichts kaufen würden. Also ich weiß nicht. Wir hatten schon auf allen möglichen (Flug)Reisen Weinkverkostungen am Programm. Da war eigentlich immer klar, dass wir nichts mitnehmen würden und trotzdem waren die Events immer schön und ein Erfolg. Christina hat stattdessen für ein Picknick eingekauft: Wein, Wasser, Oliven, Tapenade, Brot, Hartwurst, Camembert, Melone und Türkischen Honig. Alles wirklich sehr lecker. Nur nehmen wir das Picknick auf einer Autobahnraststätte ein. Was jetzt schlimmer klingt, als es ist - es gibt Bäume, Schatten und einen Tisch -, aber ob das nun wirklich besser war als die Weinverkostung sei dahingestellt.

Nachdem wir die Autobahn verlassen geht es eine kurvige Bergstraße über die Alpilles. Da würde man gleich Lust bekommen, selbst das Steuer zu übernehmen.

Unser Quartier für die nächsten 3 Nächte ist eine Art zu einem Hotel umfunktioniertes Landgut.

Die Fotos schauen gut aus, es klingt auch gut, aber als ich dann im Pool mit ein paar anderen der Gruppe zusammen treffe, kann ich klaren Unmut heraushören. Und sie haben recht, dafür dass Chamäleon-Reisen ja doch recht hochpreisig sind, passt auf dieser Reise so einiges nicht. Ganz prinzipiell schon mal die Einstellung der Quartiergeber uns Gästen gegenüber. Man fühlt sich nicht willkommen, sondern als notwendiges Übel. Ein paar der Problemfelder werden dann beim Abendessen mit unserer Reiseleiterin Christina besprochen. Sie stimmt in Vielem zu. Ich halte mich bei diesem Gespräch sehr zurück. Aber vor dem Schlafengehen habe ich dann noch einen Zusammenstoß mit der Juniorchefin des Hotels. Das Wlan funktioniert in unserem Zimmer nicht, also habe ich mich nach dem Abendessen mit dem Laptop in den Innenhof gesetzt, um meinen Reisebericht zu schreiben. Zuerst müssen wir dann mal den Tisch wechseln, weil sie den Großteil des Lichts abdrehen. Als ich kurz nach 22 Uhr den Bericht fertig geschrieben habe, muss ich feststellen, dass ich in der Zwischenzeit aus dem Wlan rausgeflogen bin. Der gesamte Bericht ist verloren. Ich spreche die Chefin auf das Problem an, bekomme nur pappige Antworten usw. Ich möchte jetzt gar nicht ins Detail gehen. Auf jeden Fall hat sich der Bericht deshalb um einen Tag verspätet. Sorry!

@ Temperatur: Im Bus hatten wir eine Temperaturanzeige. Wie zuverlässig sie ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber der Topwert heute war 39°C.

@ Zikaden: Diese sind ziemlich präsent. Und echte Lärmmaschinen: Ihr Zirpen kann 100 Dezibel erreichen. Das entspricht dem Level von Baustellenlärm.

@ Nationalfeiertag: Anscheinend ist es zu keinerlei Ausschreitungen in Marseille gekommen, obwohl Unmengen von Leuten dann noch zum Feuerwerk in der Stadt waren.

14Juli
2023

Marseille

Heute ist erst um 9.30 Uhr Aufbruch, um Marseille zu erkunden. Das ist für unseren Begriff eher spät. Darum brechen wir um 7 Uhr auf, um einige Caches zu heben und die morgendliche Stimmung im Hafen einzufangen.


Heute ist Nationalfeiertag und daher bleiben die Geschäfte geschlossen.
Wir gehen mit unserer Reiseleiterin den alten Hafen mit den vielen Booten entlang bis zur engen Hafeneinfahrt, die von zwei mächtigen Festungen begrenzt wird. Weiter geht es an einigen sehr modernen Museumsbauten bis hin zur Kathedrale, die aber heute wegen des Feiertages (aus Sicherheitsgründen) geschlossen ist.

Börse Börse

Charite Charite


Wir durchstreifen dann noch gemeinsam das älteste Viertel der Stadt mit seinen engen Gässchen.
Nach etwa zwei Stunden verlässt uns die Reiseleiterin und wir machen uns selbständig.

Wir nehmen zuerst gleich den schweißtreibenden Aufstieg zur Wallfahrtsbasilika Notre-Dame in Angriff. Der Ausblick von dort lohnt aber wirklich die Mühe und auch das Innere der Kirche mit wunderbaren goldenen Mosaiken ist die Strapazen wert.

Als Zugabe finden wir hier heroben auch einige Caches. 🤭

Wieder unten am Hafen sehen wir die vielfältigen Sicherheitsvorkehrungen, die für den heutigen Abend bereits getroffen wurden. Vor dem Rathaus wird ein grosses Freiluftkonzert stattfinden.

Rathaus

Die Zufahrtsstrassen sind bereits mit LKWs blockiert, viele Bereiche mit Absperrgitter gesichert und die Polizei steht bereits in verschiedenen Formationen (auch beritten) bereit. Auch das Heer und Matrosen sind im Einsatz.

Zeitsprung: inzwischen waren wir essen und ich muss jetzt etwas richtig stellen. Diese vorgenannten Abordnungen waren teilweise auch wegen der Parade da.

Da wir ganz nahe an der Hauptzufahrtstrasse zum Hafen wohnen, haben wir beim Heimgehen in dieser nicht nur Polizeiauto, sondern auch Arrestantenwagen und sogar 2 Panzer parken gesehen.

Zu sagen wäre noch, dass genau in dieser Strasse ein Teil des vergangenen Terrorismus statt gefunden hat, was man an den mit Brettern verschlagenen Geschäften erkennen kann.


Das angekündete Feuerwerk warten wir nicht mehr ab, da wir hundemüde sind.

Impressionen / Strassenkunst