20Juli
2018

Berge, Seen und Gletscher

Der Teil des Programms, der gestern wegen des Busproblems ausgefallen ist, wird heute nachgeholt. Deshalb fahren wir auch schon um 7.30 Uhr ab. Das Wetter ist schön, als wir uns von dem hübschen Städtchen Banff und dem für mich bisher schönsten Hotel dieser Reise verabschieden.

Zuerst geht's auf bereits bekannter Strecke am Lake Louise vorbei. Dann biegen wir jedoch in den Yoho Nationalpark ab. Wir bleiben am Kicking Horse Pass stehen. Als im 19. Jahrhundert die Eisenbahnstrecke quer durch Kanada gebaut wurde, gab es hier Probleme wegen der zu bewältigenden Höhenunterschiede. Man löste dies, indem hier in diesem Bereich zwei Spiraltunnel gebaut wurden. Leider kommen wir nicht in den Genuss zu sehen, wie ein Zug gerade durchfährt. Dies muss toll aussehen, da die Güterzüge hier sehr lang sind. Während oben die Lokomotive schon wieder herauskommt, fahren darunter die Waggons noch in den Tunnel ein bzw. umgekehrt.

Danach fahren wir zum schönen Emerald Lake, dem Smaragdsee.

Man muss schon sagen, dass die Seen und auch die Flüsse hier aufgrund des Gletscherwassers sehr toll gefärbt sind. Das Wasser ist immer milchig und enthält Gletschermehl, kleine Steinpartikel, die das Licht anscheinend anders brechen und so die ungewohnten Farben hervorrufen.

Wir fahren auch zur Natural Bridge, einem ehemaligen Wasserfall, der irgendwann einmal unterspült wrude. Mit den tosenden milchigen Wassermassen schaut das schon wirklich sehr beeindruckend aus.

Retour am Transkanadischen Highway farhen wir noch zum Peyton Lake, auch er toll gefärbt, von Bergen umgeben, und direkt von einem Gletscher gespeist. Wir befinden uns hier schon auf dem Abschnitt, der Icefields Parkway genannt wird, weil es hier so viele Eisfelder uns Gletscher gibt.

 

Für uns Österreicher*innen ist das schon sehr beeindruckend, nachdem wir ja mit Gletschern nicht allzu reich gesegnet sind.

Unser nächstes Ziel ist der Athabasca Gletscher am Columbia Eisfeld. Dort sind wir für eine Tour mit dem Gletscherbus angemeldet.

 

Als wir ankommen, erfahren wir jedoch , dass sich unser Termin nach hinten verschoben hat. In der Früh gab es hier ein heftiges Gewitter, sodass sie erst später mit ihren Touren beginnnen konnten. Das hat natürlich den gesamten Tagesplan durcheinander gebracht. Auch bei unserer Fahrt hierher hat es zwischendurch geregnet und auch als wir in der Cafeteria warten - dieses Mal zahlt sich der inkludierte Refill beim Kaffee immerhin wirklich aus :-) - beginnt es wieder zu schütten. Aber schlussendlich sind wir tatsächlich an der Reihe. Die Schneebusse sind wirklich tolle Fahrzeuge: die sechs Räder haben eine Höhe von 1,65 m und eine Breite von 1 m. Wir fahren damit einen Abhang mit 32 % Gefälle hinab (das Ding würde bis 36 % schaffen) über die Seitenmoräne und hinauf auf den Gletscher. Dort kann man dann am Gletscher herumgehen.

Es hat hier zwischen 0 und 5° C. Der Athabasca Gletscher selbst ist 8 km lang und 1 km breit. Er schrumpft jedes Jahr um 10 bis 15 Meter. Links und rechts sieht man auch noch andere Gletscher.

Es bleiben uns nun noch 1,5 Stunden Fahrtzeit bis nach Jasper. Nun werden die Berge wieder etwas niedriger - die höchsten hier in den Rockies sind ca. 4000 m hoch. Wir sehen auch noch einen Bären. Wir hatten schon am Vormittag einen gesehen. Beide Male sind die Schwarzbären parallel zur Straße unterwegs gewesen. Man sieht immer nur Teile von ihnen, weil sie ja im Wald/Busch unterwegs sind, aber es ist schon ein großes Glück, und ich muss sagen, dass sind ganz schöne Kaliber!

Nach dem Einchecken im Hotel in Jasper holen sich Elisabeth und ich noch ein paar Caches. Dabei sehen wir zwei Wapitis, die seelenruhig entlang der Gleise grasen und sich nicht einmal von einem durchfahrenden Zug stören lassen. Wir sind begeistert! Wir gehen auch noch essen und lassen dann den Tag im Whirlpool am Dach - wieder sind wir die einzigen, die dieses Service nutzen - mit Blick auf die Berge und den sich verdunkelnden Himmel ausklingen. Gute Nacht!