24März
2019

Ein Tag in Jaipur

Das Abendessen gestern war sehr gut, mit vielen schmackhaften "neuen" indischen Gerichten. Das Frühstück ist eher westlich orientiert, ich esse aber eigentlich immer nur die indischen Sachen. Ich frage dann den Kellner, ob es kein indisches Brot geben würde, woraufhin er meint, er würde es bestellen und hintereinander vier verschiedene ganz frische indische Brote bringt. Schmecken alle toll!

Unser erster Halt gilt dem Palast der Winde, weil er am frühen Morgen im schönsten Licht zu sehen ist.

 

Der Palast der Winde ist eigentlich nur eine Fassade mit 950 Erkern und vergitterten Fenstern, durch die die Haremsdamen früher ungesehen das Treiben auf der Straße beobachten konnten. Die Fassade ist wirklich sehr schön und fotogen in dem für die rosarote Stadt typischen ziegelroten Anstrich. Wir besteigen vis-a-vis eine Dachterrasse, um einen uneingeschränkten Blick auf diese Touristenattraktion zu bekommen.

Weiter geht's zum Fort Amber etwas außerhalb von Jaipur.

 

Das Fort ist von einer kilometerlangen Mauer mit Türmchen umgeben und sein Herzstück bildet der ehemalige Königspalast. Wir nähern uns dem etwas erhöht gelegenen Palast wie einst die Maharadjas: zu Elefant.

 

Die Tiere sind schön bemalt, vorne sitzt der Elefantenführer und auf dem "Sattel" am Rücken sitzen jeweils 2 Personen quer zur Gehrichtung. Elisabeth befürchtet den ganzen Ritt hindurch aus dem Sitz zu rutschen, aber wir kommen gut oben an. Früher mussten die Tiere viel mehr Leute auf ihrem Rücken transportieren. Seit die Anzahl der Passagiere reduziert wurde und die Tiere nur mehr dreimal pro Tag die Tour machen müssen, wird der Elefantenritt auch wieder von den europäischen Reisebüros gebucht.

Der Palast ist sehr schön, besonders beeindruckend ist das Eingangstor, der Spiegelsaal und natürlich die Fassade aus weißem Marmor und rotem Sandstein.

 

Außerdem hat man schöne Blicke auf die Umgebung und die Anlage des Forts. Ich amüsiere mich außerdem über die asiatischen Touristen, die teilweise abenteuerlich gekleidet sind: mit langärmeligen Regenjacken, Mundschutz und Kappen mit zusätzlicher Gesichtsverhüllung.

 

Da fragt man sich manchmal, ob es sich um Touristen oder Terroristen handelt. Wenn da nicht der Selfiestick wäre ... :-)

 

Runter zum Bus geht's dann mit Jeeps. Auch eine nette Erfahrung. Wir fahren nun zu einer Textilkooperative, die wunderschöne Teppiche und Stoffe mit Stempeldruck herstellt. Zuerst wird uns alles rund um die Teppich- und Stoffproduktion erklärt, danach geht's in die Schauräume.

 

Und wir erstehen schon fast einen wunderschönen Seidenteppich, aber eben nur fast. Immerhin hat Elisabeth ein Foto von ihm geschossen.

Die Mittagspause legen wir dann im Stadtpalast ein. Danach wird eben dieser besichtigt, denn ein Teil davon ist nun ein Museum. In den Teil, der heutzutage die Residenz der Maharadjas ist, kommen wir natürlich nicht. Es ist mittlerweile wieder sehr heiß geworden, ca. 34° C. Aber die Hitze ist doch erträglich, weil es recht trocken hier ist.

Gleich in der Nähe befindet sich Jantar Mantar, das größte aus Stein und Marmor gearbeitete Sternobservatorium der Welt mit der größten Sonnenuhr der Welt. Die gesamte Anlage stammt aus dem Jahr 1727.

  

Der damalige Maharadja war ein großer Gelehrter, der zB auch 12 Sprachen beherrschte und Kontakt mit Wissenschaftlern aus der ganzen Welt hatte. Die Freiluftanlage hat trotz ihres Alters etwas Futuristisches. Besonders beeindruckt mich, dass es auch eine Sonnenuhr gibt, die die Zeit auf 2 Sekunden genau angibt.

Wir spazieren nun noch ein bisschen durch die Altstadt bis zu einem Gewürzgeschäft. Von dort fahren die anderen mit der Rikscha zurück zum Hotel, Elisabeth und ich gehen zu Fuß. Zuerst ca. einen Kilometer entlang einer Einheimischeneinkaufsstraße: Kleidung, Schmuck, Lebensmittel, Plastikzeugs, Schminksachen, Haushaltsartikel, etc. in kleinen bis winzigen Läden mit teilweise sehr vielen Leuten.

 

Durch eines der Stadtore und dann entlang einer ruhigeren Straße. Auffallend ist, dass es hier zwar Hunde, aber keine Kühe gibt. Vielleicht doch zuviel der Großstadt?

Die meisten unserer Gruppe haben für heute einen Folkloreabend gebucht. Wir buchen stattdessen eine Massage im Hotel. Im Hof gibt's heute keine Vermählung wie gestern, sondern eine Marionettenvorführung und Musiker. Und das Abendessen ist wieder hervorragend.