24Juli
2018

Inside Passage

Heute ist der Weckruf schon um 4.30 Uhr, Aufbruch um 5.30 Uhr, denn die Fähre durch die Inside Passage nach Port Hardy auf Vancouver Island startet um 7.00 Uhr zu ihrer 16-stündigen Fahrt. Tatsächlich legen wir aber erst um 7.30 Uhr ab, als wir auf der Fähre bereits beim Frühstück sitzen.

(wir legen ab...)

Ein gemächlicher Tag steht uns bevor. Wir zwei haben als einzige der Gruppe eine Außenkabine gebucht. Die meisten anderen haben die Aurora Lounge gewählt. Nur wenige suchen sich einfach so Plätze auf der Fähre. Wir sind überrascht, wie großzügig und luxuriös die Fähre ist. Aber sie ist heute auch nur, wie ich später erfahre, zur Hälfte belegt.

Wir sind mit unserer Wahl der Kabine sehr zufrieden. Nach dem Frühstück hauen wir uns gleich mal aufs Ohr und als wir wieder aufwachen, ist der Nebel dem Sonnenschein gewichen. Wir gehen hinaus und lassen die Schönheit der Strecke auf uns wirken. Die Wasserstraße der Inside Passage besticht dadurch, dass sie durch die Insel- und Fjordlandschaft der Pazifikküste führt und man fast immer auf beiden Seiten "Land" sieht.

Wir besuchen auch die anderen in ihrer Lounge. Dort kommt man nur mit einem eigenen "Schlüssel" hinein, man hat einen eigenen Platz, bei dem man auch die Füße hochlegen kann. Von den Panoramafenstern profitieren sie nur bedingt, da ihre Plätze in der letzen Reihe liegen. Wie gesagt, wir sind mit unsere Außenkabine, die nur ein bisschen mehr kostet, sehr zufrieden, können wir uns dort doch immer zurückziehen, all unsere Sachen getrost liegen lassen, haben unser eigenes Klo (und Dusche) und zwei normalbreite Betten. Elisabeth meint, die Kabine wäre tolle als jene auf so manchem anderen Schiff in der Standardklasse.

Es ist wieder einmal erstaunlich, wie schnell so ein Tag, an dem man eigentlich nichts macht, vergehen kann. Wir sind immer wieder draußen, genießen die Natur, beobachten das einzige Zwischenanlegemanöver - und wundern uns über das gemächliche Tempo, in dem dies hier vonstatten geht -, spielen ein bisschen am Handy, tratschen, schlafen. Und wieder alles von vorne. :-) Highlights sind natürlich die Walsichtungen! Wir sehen Buckelwale und einmal für eine lange Zeit einen ausgesprochen verspielten Orka, der ständig seine Schwanzflosse oder seine Seitenflossen in die Höhe streckt. Ein tolles Spektakel. Mein erster Orka!!!! Ich bin begeistert.

Als Wiedergutmachung für jenen Tag in Banff, an dem wir aufgrund des Busproblems unser Programm vorzeitig beenden mussten, lädt uns das Reisebüro hier an Board zu einem Abendessen ein. Sehr fair. Besonders, da wir das versäumte Programm am nächsten Tag sowieso nachgeholt haben. Und beim Abendessen trifft sich wieder die ganze Gruppe, wir können uns fürs Buffet wirklich Zeit lassen, genießen die Wasserfontänen des vorbeiziehenden Buckelwales und die Zuwendungen des herzigen Kellners.

Danach ist es mit der Sicht sowieso vorbei - wir fahren jetzt auch übers offene Meer Richtung Vancouver Island. Wir beiden ziehen uns also zum Schlafen in unsere Kabine zurück, bis uns die Durchsage weckt, alle Passagiere mögen doch zu ihren Fahrzeugen gehen.

Circa um Mitternacht sind wir dann in unserem Hotel in Port Hardy. Gute Nacht!