21August
2021

Bären und Dracula

Mitten in der Nacht beginnt mein Handy plötzlich wie wild zu klingeln: Automatische Warnung - ein Bär ist in Brasov unterwegs. Der perfekte Auftakt zu unserem ersten Programmpunkt heute: dem Bärenreservat Libearty (Achtung: Wortwitz!). In diesem Reservat leben zurzeit 112 Braunbären und nebenbei noch ein paar andere Tiere, um die sie sich kümmern.

In Rumänien war es lange Zeit üblich, dass sich Restaurant- oder Tankstellenbesitzer Bären als Attraktion gehalten haben. Diese sind zumeist in ganz kleinen Käfigen unter schrecklichen Bedingungen gehalten worden. Auch gab es viele Tanz- und Zirkusbären. Mit dem Beitritt zur EU mussten dann neue Gesetze erlassen werden, die die Haltung von Wildtieren verbieten. Und somit wurden diese Bären dann Schritt für Schritt vom Reservat übernommen.

Aber eigentlich sind sie für die gesamte Region zuständig und haben auch schon Tiere aus der Ukraine oder Moldawien übernommen. Ebenso werden sie gerufen, wenn es wild lebende Problembären gibt bzw. wenn verwaiste Bärenbabys gefunden werden. Dazu ist noch zu sagen, dass in den Karpaten offiziell 7.000 Bären leben, die Dunkelziffer liegt jedoch bei 10.000.

Unser nächstes Ziel ist die Burg Bran, die als Dracula-Schloss bekannt und das meistbesuchte Touristenziel Rumäniens ist.

 

Tatsächlich war Graf Vlad Draculea einstmals Besitzer. Die Burg ist schön gelegen und tatsächlich sehr gut besucht. Innen erscheint sie sehr gemütlich zu sein, war sie doch das Lieblingsschloss von Königin Maria, von der sie auch umgestaltet wurde.

Zu Fuße des Hügels befindet sich ein Park, in dem man sich zurzeit auch impfen lassen kann - wenn dich schon nicht Dracula beißt, dann lass dich wenigstens stechen. :-)

Und in einem Pavillion findet gerade eine Hochzeit statt. Tja, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Danach geht's auf einem anderen Weg retour nach Kronstadt, über die Berge sozusagen. Und wir machen auch Halt in einem Wintersportort, der auch jetzt im Sommer extrem gut besucht ist - okay, heute ist natürlich auch Samstag. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass auf diesen Höhen noch viel schigefahren werden kann, haben wir doch alle mit dem Schneemangel im Winter zu kämpfen.

Kronstadt, die Heimatstadt unseres Reiseleiters Apollon, liegt hübsch in einem Kessel. Also die Altstadt. Besonders hübsch ist der Platz rund um das alte Rathaus und die Schwarze Kirche, die von der deutschsprachigen Gemeinde gebaut wurde.

Angeblich der größte Kirchenbau zwischen Wien und der Türkei. Wir spazieren durch die Stadt und danach dann hinauf zu unserem Hotel.

Elisabeth und ich rasten uns ein bisschen aus, dann gehen wir wieder hinunter, um uns ein paar Caches zu holen. Danach treffen wir uns mit dem Rest der Gruppe zum Abendessen.