27August
2021

Der liebe Wein

Nachdem gestern ja zwei Mitreisende krankheitshalber im Quartier geblieben sind und somit Birthälm nicht gesehen haben, machen wir zuerst einen nicht planmäßigen Halt in Medias, damit sie auch in den Genuss einer weiteren Kirchenburg zu kommen.

Besonders hervorzuheben ist hier der sehr hohe, schiefe und majolikagedeckte Turm und der schöne gotische Flügelaltar, der ebenfalls vom Meister vom Schottenstift in Wien geschaffen wurde. Außerdem gibt es einen hübschen Platz mit einem Park im Zentrum.

Danach geht's zum Schloss Bethlen-Haller in Kokelburg. Dieses wurde im französischen Renaissance-Stil errichtet und ist den Loireschlössern nachempfunden.

Nachdem es in der kommunistischen Zeit ziemlich verwüstet worden war, wurde es von einem Investor übernommen und wirklich hübsch renoviert und gehört nun zum Weingut Jidvei (das ist auch der Name der gesamten Region, auf deutsch heißt sie Seiden). Dieses Weingut ist mit einer Anbaufläche von 2.500 Hektar das sechstgrößte Weingut der Welt. Nachdem wir das Schloss besichtigt haben - die Räume wurden mit viel Liebe zum Detail renoviert und wieder eingerichtet -, fahren wir in eine der vier Produktionsstätten, wo alles natürlich sehr professionell vonstatten geht; riesige Stahltanks und alles voll automatisiert. Ein Megaplayer eben.

Zurück im Schloss dürfen wir noch eine Weinverkostung im schönen Keller erleben. Auch hier alles höchst professionell. Die Weine werden vom Chefönologen vorgestellt, es wurde eine wunderschöneTafel für uns vorbereitet und wir bekommen auch leckere Käseplatten aufgetischt.

Verkostet wird ein Sauvignon Blanc, ein Rosé, ein Sekt und ein Weinbrand. Der Rosé ist das neueste Produkt und das schmeckt man auch. Zum Abschluss bekommt auch noch jeder von uns eine Flasche Wein geschenkt.

In der Zwischenzeit hat es so richtig zu regnen begonnen und wir fahren weiter nach Alba Iulia, Karlsburg oder Weißenburg.

Diese Stadt ist wirklich eine große Überraschung für mich. Die barocke Zitadelle aus der Habsburgerzeit ist vollständig mit einer Befestigungsanlage mit Bastionen in Sternform umgeben. Die Festungsmauer ist 12 Kilometer lang! Beeindruckend. Und ich hatte zuvor noch nie den Namen dieses Ortes gehört. Nur leider lädt das Wetter nicht wirklich zum Verweilen ein.

Nun geht's weiter zur letzten Station unserer Reise, nach Sibiu, Hermannstadt. Wir fahren das erste und einzige Mal auf einer rumänischen Autobahn. Apollon berichtet davon, wie wichtig es war, dass Sibiu 2007 zur ersten europäischen Kulturhauptstadt des ehemaligen Ostblocks wurde. Und dass der damalige Bürgermeister Klaus Johannis durch dieses erfolgreiche Projekt so beliebt wurde, dass er schlussendlich auch zum Präsidenten gewählt wurde.

Wir beziehen unser Hotel am Rande der Altstadt und spazieren später zu einem Lokal, das auch sächsische Spezialitäten serviert.

Zurzeit findet in Sibiu ein (Theater)Festival statt. In der Fußgängerzone sehen wir eine Performance mit großen bunten Stabpuppen. Beim Nachhausegehen wird der große Hauptplatz von einem Popkonzert beschallt. Apollon zeigt uns noch ein paar hübsche Plätzchen bei Nacht. Dann geht's retour ins Hotel.

Exkurs: Manchmal sieht man hier in Rumänien noch Pferdewagen auf den Straßen, die für Transport und Landwirtschaft genutzt werden. Siehe Foto.