25August
2021

Im Szeklerland

Wir fahren heute nach Targu Mures, das in jenem Gebiet Rumäniens liegt, das vorwiegend von Ungarn, den Szeklern, bewohnt wird. Hier machen wir einen Stadtspaziergang. Teilweise wurde der Ort bereits nach Ceausescus Plänen umgebaut, das beweist der erste Platz, den wir besuchen.

Aber gottseidank sind die schönen im ungarischen Jugendstil erbauten Gebäude der Präfektur und des Kulturpalastes auf einem anderen Platz erhalten geblieben. Den Kulturpalast besichtigen wir auch von innen:

Wunderschön bemalte Gänge, bunte Glasfenster im Spiegelsaal und im Konzertsaal probt gerade die Philharmonie.

Danach kommt der Hauptstopp des heutigen Tages: Corund, ein Handwerkerdorf. Dort dürfen wir uns zuerst selbst am Backen des Baumstriezels versuchen und unsere Produkte danach auch gleich verkosten.

Anschließend geht es mit dem Pferdewagen zuerst mal zu einem Töpfer, dem wir auch bei der Arbeit zusehen dürfen.

Danach zu einem Bioimker, wo wir verschiedenste Honigsorten verkosten können und es ganz herzallerliebste Babykatzen gibt.

Nächster Stopp dann bei einer Weberin, die auf einem 200 Jahre alten Webstuhl arbeitet und uns die einzelnen Arbeitsschritte näher bringt. Den Abschluss bildet der Besuch bei einem Zunderschwammverarbeiter. Das war die größte Überraschung für mich. Aus Buchen- und Birkenschwämmen kann ein lederartiges Material hergestellt werden, wobei die Buchenschwämme dehnbar sind, die Birkenschwämme nicht.

Schon Ötzi hatte beide bei sich. Den Buchenschwamm zum Entzünden des Feuers unterwegs - deshalb auch der Name Zunderschwamm -, den Birkenschwamm wegen seiner antibiotischen Wirkung.

Die nächsten zwei Tage übernachten wir in der Altstadt von Schäßburg (Sighisoara), die UNESCO Weltkulturerbe ist. Unser Hotel, die Casa Georgius Krauss, ist ein schönes altes Gebäude. Nach dem Abendessen im hoteleigenen Restaurant im urigen Keller machen wir noch eine Zimmertour, weil hier ja jedes Zimmer anders gestaltet und angelegt ist. Das Hotel ist so klein, dass wir es als Gruppe vollständig belegen.

Kleiner Exkurs: Wir sehen unterwegs immer wieder Störche, sowohl auf ihren Nestern als auch in den Feldern. Und die hübschen traditionellen Holztore möchten wir euch auch nicht vorenthalten.

Über die Tratschbankerl hat Elisabeth ja bereits geschrieben. Außerdem verfügen die Häuser auch noch traditionellerweise über ein eigenes Brunnenhäuschen. Oft sieht man auch bei den Häusern eine einzelne Kuh stehen bzw. andere Tiere wie Hühner, Ziegen, Schafe oder Pferde. Mir kommt vor, dass hier am Land noch viel mehr Wert auf etwas Selbstversorgung gelegt wird.