08Juli
2022

Über Karlskrona nach Kalmar

Beim Frühstück scannen wir schon die Gäste und überlegen, wer zu unserer Gruppe gehören könnte. Und ich muss sagen, wir liegen ziemlich richtig. Unser Reiseleiter Josef Pohly geht mit einem kleinen Studiosuskärtchen durch den Raum, um seine Schäfchen zu suchen. Manche kennt er ja bereits, denn für einen Teil hat die Reise schon in Deutschland begonnen. Sie sind mit dem Bus und der Fähre nach Schweden gekommen.

Unser Bus ist groß und bietet der Gruppe, die nicht wie ursprünglich angekündigt aus 26, sondern nur aus 20 Personen besteht (eine Coronafolge??), viel Platz. Der Busfahrer ist ein Bayer, der klingt wenigstens vertraut. :-) Ansonsten besteht die Gruppe aus 2 Schweizerinnen, uns 2 Ösis und der Rest: Deutsche.

Wir fahren nach Malmö hinein. Genauer gesagt in das neue Viertel rund um den Turning Torso, mit seinen 190 m das höchste Gebäude Schwedens und vom Stararchitekten Santiago Calatrava entworfen.

Mich erinnert dieses Viertel an die Seestadt in Wien. Hier und dort soll Leben, Arbeit und Freizeit miteinander verbunden werden. Und das alles am Wasser. Nur, dass es hier eben die Nord- (oder doch die Ost-?)See ist. Wieder mal nicht aufgepasst. Nicht genügend. Setzen. :-) Bei unserem Aufenthalt hier ist es sehr bewölkt und extrem windig. Ich denke, ich hätte auch die Wintersachen einpacken sollen! Aber natürlich hat man einen schönen Blick: auf die Öresundbrücke, den Turning Torso und die Silhouette von Kopenhagen jenseits des Öresunds. Es gibt eine kurze Vorstellungsrunde und wir stoßen mit Birnencider an. Immerhin. :-)

Das nächste Ziel ist das über 200 km entfernte Karlskrona. Am Weg erzählt uns Josef eine ganze Menge über Geschichte und Geographie. Teilweise sehr detailliert. Und der Busschlaf drückt.

Karlskrona ist und war ein wichtiger Marinestützpunkt.

Es liegt auf mehreren Inseln, d. h. das Wasser ist nie weit. Am Weg hierher hat uns Josef auch von Selma Lagerlöf und Nils Holgersson erzählt. Eine Episode spielt hier in Karlskrona, wo die Statue von Karl XI. zu Leben erwacht und den kleinen Kerl verfolgt.

Wir besichtigen ein paar Kirchen. In einer, die wirklich wie ein Konzertsaal wirkt, dürfen wir einem Pianisten und einer Sängerin lauschen, die gerade mit ihrer Probe beginnen. In der Admiralskirche sehe ich ein eigenartiges Tier auf der Kanzel, das sich als Stoffmaus herausstellt. Diese niedlichen Kirchenmäuse sind in der gesamten Kirche verteilt und Teil eines Spiels für Kinder.



Mir gefallen die Kirchen hier recht gut - zumindest von innen -, weil sie hell, wenig prunkvoll und eher gemütlich gestaltet sind.

Wir haben dann noch ein bisschen Zeit, um ein paar Caches zu besuchen. Das Wetter wechselt dabei von regnerisch zu Beginn des Besuches zu richtiggehend warm zum Ende hin.

Die letzte Etappe für heute führt uns nach Kalmar, oder zumindest dachten wir so. Denn - große Enttäuschung - das Hotel befindet sich nicht in Kalmar, sondern draußen an der Schnellstraße mitten im Nirgendwo, 3 km von der Stadt entfernt. Das wird also nichts mit einem abendlichen Stadtbummel. Noch dazu ist das nun unsere Unterkunft für 2 Nächte. :-(

Das Abendessen ist okay, auch wenn sie es uns als Buffet verkaufen, obwohl das in unserem Fall bedeutet: es gibt genau eine Vorspeise, eine Hauptspeise und eine Nachspeise, die wir uns einfach selbst servieren müssen. Wir kommen mit zwei Mitreisenden ins Gespräch, wobei sich herausstellt, dass eine davon ein Cissy Kraner Fan ist und ihre Lieder auch gesungen hat.

PS: Aufklärung des Mysteriums, warum immer zuerst der Bericht und dann erst die Fotos kommen: Elisabeth und ich schicken unsere Fotos immer an den Herrn Administrator und dieser entscheidet dann, welche der Fotos Eingang in den Tagesblog finden. Wir haben da volles Vertrauen, dass er die besten Bilder aussucht.