17Juli
2023

Ocker und Lavendel

Heute fahren wir in das nahe Städtchen Roussillon

und begeben uns sofort in den aufgelassenen Ockersteinbruch.

Auf einem Rundweg kommt man immer wieder zu farbenprächtigen Motiven. Die Farbskala des Gesteins hier reicht von Weiß über die verschiedensten Gelbtöne bis Rot. Ein wundervoll buntes Naturschauspiel, insbesondere in Kombination mit dem Grün der Vegetation und dem Blau des Himmels. Mir gefällt am besten das satte Orangegelb, das an Curcuma oder Curry erinnert. Das rote Gestein erinnert mich an den spektakulären Bryce Canyon in den USA.

Danach erkunden wir noch den Ort selbst, der zu den 164 schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Diesen Begriff gibt es wirklich. Und um in die Liste aufgenommen zu werden, mussten die Orte strenge Kriterien erfüllen. Auch dieser Ort schraubt sich wieder in die Höhe, so wie wir das gestern schon hatten. Von einem Aussichtspunkt hat man dann auch wirklich einen tollen Rundblick auf die Provence.

Nun kommt der Programmpunkt, der eigentlich der Anlass für die Reise war: die Lavendelfelder.

Ich wollte diese mal in Blüte sehen. Und sie blühen auch tatsächlich (noch). Man darf sich das jetzt aber nicht so vorstellen, dass der Lavendel blüht, soweit das Auge reicht.

Wir hatten auch bisher schon auf unserer Reise immer wieder Lavendelfelder gesehen, hier nun ist die Dichte jedoch höher. Ansonsten ist die Provence noch vom Anbau von Wein, Obst und vor allem auch Oliven geprägt.

Wir fahren zu einer Destillerie - hier werden ätherische Öle destilliert -, zu einer Biodestillerie, die schon vor 2 Generationen auf Bio umgestiegen ist und damit wirklich zu den Vorreitern dieser Bewegung zählt. Wir werden von einer Deutschen geführt, die schon seit vielen Jahren in Frankreich lebt. Interessant ist - neben dem Prozess selbst -, dass hier nicht nur Lavendel, sondern auch alle möglichen anderen ätherische Öle produziert werden, zB auch aus Nadelhölzern.

Heute kommt es uns extrem heiß vor. So freuen wir uns schon auf das Pool im Quartier, das Erfrischung verspricht.

Detail am Rande: Als wir heute einen kleinen Supermarkt besuchten und uns ein Bierchen für heute Abend kaufen wollten - seit meiner Auseinandersetzung mit der Chefin bin ich irgendwie unwillig dort noch was zu konsumieren = mein Geld bei ihr zu lassen -, stellen wir fest, dass dasselbe Bier ungekühlt € 1.89, gekühlt jedoch € 3,-- kostet. Diese Verdienstquelle ist den Geschäften in Österreich  noch nicht eingefallen.