16Juli
2018

Ein Tag in Quebec

Heute beim Frühstück gibt es größere Tische, da kommt man mit den anderen Reiseteilnehmer*innen auch mal ein bisschen ins Gespräch. Die Leute sind anscheinend großteils aus Wien und Umgebung. Wir Cacher*innen können natürlich mit Orten wie Gattenburg, Bruck an der Leitha oder Sarasdorf etwas anfangen und die Leute mit Insiderinformationen beeindrucken. :-)

Heute geht's ins Reservat der Huronen. Unter Reservat darf man sich aber keinen abgeschlossenen Bereich vorstellen, sondern mitten in der Wohngegend schauen die Straßenschilder - nicht aber die Häuser! - auf einmal anders aus. Wir begeben uns in ein Freiluftmuseum, wo wir ein bisschen was über die Geschichte und die Lebensweise der Huronen erfahren.

 

Sie waren eigentlich am Lake Huron sesshaft, sind dann aber von den Iroquesen vertrieben worden und haben sich im Gebiet von Quebec niedergelassen. Die Auseinandersetzungen, von den Franzosen eingeschleppte Krankheiten und Hungersnöte haben das Volk damals auf 300 Mitglieder reduziert. Heute leben 3000 Huronen in Kanada.

Danach geht's ins Stadtzentrum von Quebec. In der hübschen Unterstadt waren wir ja schon gestern. Elisabeth meint, ich sollte dazuschreiben, dass der Sankt Laurenz Strom - obwohl so weit vom Atlantik entfernt - hier noch immer einen Gezeitenunterschied von bis zu 6 Meter aufweist.

 

Heute schauen wir zuerst auf die Felder von Abraham, wo sich auch die Zitadelle befindet. Hier hat auch die Vertreterin der Queen - eine ehemalige Astronautin - ihren Sommersitz. Ihren normalen Wohnsitz, also eigentlich nur den riesigen Park rundherum, haben wir gestern in Ottawa gesehen. Nachdem die Residenz des Premierministers zurzeit renoviert wird, ist er mitsamt seiner mehrköpfigen Familie zurzeit im Gästehaus der Queenvertretung einquartiert. Wenn schon das Gästehaus einem Premierminister samt Familie gerecht wird, kann man sich in ungefähr ausmalen, wie's um die Residenz selbst bestellt ist.

Dann fahren wir ein bisschen durch die Oberstadt, um einen ersten Blick auf wichtige Gebäude zu werfen. Quebec ist ja auch der Wohnort unserer Fremdenführerin Dorle, sie weiß also sehr viel darüber zu berichten. Danach lässt uns der Bus wieder unten beim alten Hafenmarkt aussteigen, und wir setzen unsere Besichtigungstour zu Fuß fort. Zuerst natürlich bergauf. Bei der Hitze heute von wiederum über 30 Grad versucht man sich von Schatten zu Schatten zu retten.

Quebec gefällt mir ausgesprochen gut, ich glaube, noch besser als Ottawa. Und auf jeden Fall viel besser als Toronto. Die Innenstadt ist sehr pittoresk, gepflegt und hat den Reiz der verschiedenen Ebenen.

Wir werden dann für 3 Stunden uns selbst überlassen, was Elisabeth und ich natürlich dazu benutzen, uns von unserem persönlichen Reiseleiter, genannt Geocaching, noch ein bisschen durch die Stadt führen zu lassen. Wir sehen dabei die typischen Touristenattraktion und auch viele verstecktere Plätze.

Nach einem Touchdown im Hotel geht's am Abend noch zu einem gemeinsamen Abendessen in einer Zuckerhütte, wo wir mit deftigem Essen und Informationen zur Ahornsirupgewinnung versorgt werden.