Berichte von 03/2019

29März
2019

Wieder in Wien

Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns auf unserer Reise begleitet haben.

Mit dem Rückflug hat alles gut geklappt. Wir sind viel früher (1 1/2 Stunden) weggeflogen als geplant - ich weiß nicht, wie wir das erfahren hätten, wenn uns unser Reiseleiter nicht darüber informiert hätte. Wohl deshalb weil wir nicht über Pakistan fliegen konnten/durften. Deshalb hat der Flug auch länger gedauert. Aber wir sind trotzdem 3/4 Stunde zu früh gelandet. Wie auch immer. Ende gut - alles gut.

Bis zum nächsten Mal! Namaste! Und, wie Deeps jeden Morgen zu uns gesagt hat: Ich wünsche, einen guten seelischen Zustand zu haben!

26März
2019

Taj Mahal!!!

Heute steht das Highlight unserer Rajasthanrundreise auf dem Programm: das Taj Mahal. Der Bus bringt uns bis zum Parkplatz, von dort fahren wir dann mit so einer Art großen Golfbuggies weiter. Während unser Reiseleiter die Eintrittskarten besorgt, schauen wir uns ein bisschen um. Die Souvenirstände drängen sich hier dicht aneinander und dann gibt's natürlich die obligaten Kühe und Hunde, aber auch einige Affen. Nun geht's in den Taj-Mahal-Komplex.

 

Wir kommen zuerst in eine Art Vorhof, nähern uns einem großen Tor und durch den hinteren Torbogen sieht man schon das Taj Mahal. Es wir größer und größer und schließlich liegt es in seiner gesamten Pracht vor uns.

 

Es sieht ja aus wie ein Palast, ist aber eine Gedenkstätte, die von einem Mogulherrscher für seine verstorbene Frau errichtet wurde. Sie starb im Alter von 38 Jahren. Zu dieser Zeit hatte sie bereits 14 (sic!) Kinder zur Welt gebracht.

Die gesamte Anlage besteht nicht nur aus dem in Marmor gehaltenen zentralen Gebäude, sondern auch aus vielen anderen Gebäuden in rotem Sandstein.

 

Nachdem der Herrscher vier Minarette rund um das Taj Mahal errichten lassen wollte, das aber nur möglich ist, wenn es sich um ein Gotteshaus handelt, wurde kurzerhand daneben eine Moschee gebaut. Symmetrie war von höchster Wichtigkeit, deshalb wurde auf der anderen Seite ein identisches Gebäude platziert, ein Gästehaus.

 

Als wir das Marmorplateau betreten, müssen wir die von Deeps ausgeteilten Überziehpatscherl anziehen.

 

Wir können uns alles in Ruhe anschauen, heute haben wir mal genügend Zeit und es ist auch gar nicht so viel los wie gedacht/befürchtet.

 

Das Taj Mahal wurde innerhalb von 22 Jahren von 20.000 Arbeitern errichtet. Danach wollte der Herrscher noch auf der gegenüberliegenden Flussseite ein in schwarzem Marmor gehaltenes Grabmal für sich selbst errichten lassen, wurde aber von seinem Sohn abgesetzt und den Rest seines Lebens eingesperrt, weil er so verschwenderisch mit dem Vermögen der Herrscherfamilie umgegangen war. Immerhin hatte er die Fertigstellung des Grabmals für seine geliebte Frau noch in Freiheit erlebt.

Nachdem wir unsere Besichtigung schon um 8 Uhr begonnen haben, haben wir nun genug Zeit für unsere Fahrt nach Delhi. Bei der Mittagspause an der Autobahn müssen wir uns von Deeps verabschieden, er muss kurzfristig für einen Kollegen einspringen, der sich den Arm gebrochen hat. Wir bekommen für den Nachmittag einen anderen Reiseführer, der uns nach Delhi begleitet und dort mit uns zum höchsten Minarett und der ältesten Moschee Delhis fährt.

 

Auch dies ein Weltkulturerbe. Hier sind auch sehr viele einheimische Touristen unterwegs.

Ich möchte noch etwas zu den Tieren sagen. Am liebsten würde ich mir die putzigen Streifenhörnchen und die wunderschönen großen grünen Sittiche mitnehmen.

Aber auch die vielen Milane, die heute zB ständig um das Taj Mahal gekreist sind, haben mir sehr gut gefallen. Bei der Fahrt nach Delhi haben wir heute auch noch große Gruppen von Antilopen gesehen: die Nilgauantilope, die 300 kg wiegt. Zuhause werden uns die Straßen nun sehr unbelebt vorkommen, wenn nicht ständig ein Rind daherkommt. Und die (Straßen)Hunde hier in Indien haben wirklich ein gutes Leben. Sie sind sehr friedlich und schlummern überall völlig unbehelligt.

Die letzte Nacht verbringen wir im selben Quartier wie die erste. Ein letztes indisches Abendmahl, ein letzter Reisebericht von mir aus diesem Land. Gute Nacht!

25März
2019

Von Jaipur nach Agra

Heute brechen wir um 8.00 auf.

Nach ca 1 Stunde Fahrt besuchen wir außer Programm einen 20 m tiefen Stufenbrunnen.
 
Ein sehr interessantes Bauwerk aus dem 9.Jahrhundert, das zu einem Palast gehörte. Leider wurden viele Figuren von den Muslimen beschädigt. Auch der Tempel nebenan fiel ihnen zum Opfer.
 
Unser nächstes Ziel ist die Mogulstadt Fatehpur Sikri mit einer Palast Anlage aus rotem Sandstein und weißem Marmor.
 
Gebaut wurde sie um 1570 und nach nur 14 Jahren als Sitz des Herrschers wurde sie bereits wieder aus Wassermangel verlassen.
 
Die Anlage ist UNESCO-Weltkulturerbe.
 
Heute müssen wir ohne Mittagspause auskommen und bekommen jeder eine Banane und eine Mandarine, weiter geht es Richtung Agra. Heute sind wir meist auf Autobahnen unterwegs. Wobei diese nicht mit unseren zu vergleichen sind.
 
Es gibt in jede Richtung drei Fahrbahnen, auf denen aber auch immer wieder Fußgeher, Traktoren und Rinder unterwegs sind. Heute sehen wir sogar einen Dromedarkarren als Geisterfahrer. 
Aber es gibt trotzdem keine Probleme. Es spielt einfach jeder mit.
Die Linksfahrregel habe ich bis jetzt nicht durchschaut. Mal fahren wir links, dann wieder mittig oder rechts und überholt wird genauso. Also selbst möchte ich hier nicht fahren.
 
In Agra erwartet uns das nächste Weltkulturerbe, das Rote Fort.
 
Diese Festungs- und Palastanlage aus dem 16. und 17. Jahrhundert diente als Residenz der Monguln.
 
Die Anlage ist von einer 21 m hohen Mauer umgeben und sehr imposant.
 
 
Vor dem Abendessen besuchen wir noch eine Intarsien - Manufaktur, die mit Marmor und Halbedelsteinen, aber auch Perlmutt arbeitet. Wir sehen sehr schöne Tischplatten, Bilder, Schüsseln, Vasen, Dosen usw. Gekauft hat niemand etwas. Ich habe heute unterwegs eine Totenverbrennungsstätte fotografiert und dazu vom Reiseleiter erfahren, dass in den Städten der Tod durch einen Arzt festgestellt wird.
Am Land geschieht dies durch die Familie. 
Nun heißt es ausschlafen, denn morgen in der Früh steht uns der Höhepunkt unserer Reise, das weltberühmte Taj Mahal bevor. 
24März
2019

Ein Tag in Jaipur

Das Abendessen gestern war sehr gut, mit vielen schmackhaften "neuen" indischen Gerichten. Das Frühstück ist eher westlich orientiert, ich esse aber eigentlich immer nur die indischen Sachen. Ich frage dann den Kellner, ob es kein indisches Brot geben würde, woraufhin er meint, er würde es bestellen und hintereinander vier verschiedene ganz frische indische Brote bringt. Schmecken alle toll!

Unser erster Halt gilt dem Palast der Winde, weil er am frühen Morgen im schönsten Licht zu sehen ist.

 

Der Palast der Winde ist eigentlich nur eine Fassade mit 950 Erkern und vergitterten Fenstern, durch die die Haremsdamen früher ungesehen das Treiben auf der Straße beobachten konnten. Die Fassade ist wirklich sehr schön und fotogen in dem für die rosarote Stadt typischen ziegelroten Anstrich. Wir besteigen vis-a-vis eine Dachterrasse, um einen uneingeschränkten Blick auf diese Touristenattraktion zu bekommen.

Weiter geht's zum Fort Amber etwas außerhalb von Jaipur.

 

Das Fort ist von einer kilometerlangen Mauer mit Türmchen umgeben und sein Herzstück bildet der ehemalige Königspalast. Wir nähern uns dem etwas erhöht gelegenen Palast wie einst die Maharadjas: zu Elefant.

 

Die Tiere sind schön bemalt, vorne sitzt der Elefantenführer und auf dem "Sattel" am Rücken sitzen jeweils 2 Personen quer zur Gehrichtung. Elisabeth befürchtet den ganzen Ritt hindurch aus dem Sitz zu rutschen, aber wir kommen gut oben an. Früher mussten die Tiere viel mehr Leute auf ihrem Rücken transportieren. Seit die Anzahl der Passagiere reduziert wurde und die Tiere nur mehr dreimal pro Tag die Tour machen müssen, wird der Elefantenritt auch wieder von den europäischen Reisebüros gebucht.

Der Palast ist sehr schön, besonders beeindruckend ist das Eingangstor, der Spiegelsaal und natürlich die Fassade aus weißem Marmor und rotem Sandstein.

 

Außerdem hat man schöne Blicke auf die Umgebung und die Anlage des Forts. Ich amüsiere mich außerdem über die asiatischen Touristen, die teilweise abenteuerlich gekleidet sind: mit langärmeligen Regenjacken, Mundschutz und Kappen mit zusätzlicher Gesichtsverhüllung.

 

Da fragt man sich manchmal, ob es sich um Touristen oder Terroristen handelt. Wenn da nicht der Selfiestick wäre ... :-)

 

Runter zum Bus geht's dann mit Jeeps. Auch eine nette Erfahrung. Wir fahren nun zu einer Textilkooperative, die wunderschöne Teppiche und Stoffe mit Stempeldruck herstellt. Zuerst wird uns alles rund um die Teppich- und Stoffproduktion erklärt, danach geht's in die Schauräume.

 

Und wir erstehen schon fast einen wunderschönen Seidenteppich, aber eben nur fast. Immerhin hat Elisabeth ein Foto von ihm geschossen.

Die Mittagspause legen wir dann im Stadtpalast ein. Danach wird eben dieser besichtigt, denn ein Teil davon ist nun ein Museum. In den Teil, der heutzutage die Residenz der Maharadjas ist, kommen wir natürlich nicht. Es ist mittlerweile wieder sehr heiß geworden, ca. 34° C. Aber die Hitze ist doch erträglich, weil es recht trocken hier ist.

Gleich in der Nähe befindet sich Jantar Mantar, das größte aus Stein und Marmor gearbeitete Sternobservatorium der Welt mit der größten Sonnenuhr der Welt. Die gesamte Anlage stammt aus dem Jahr 1727.

  

Der damalige Maharadja war ein großer Gelehrter, der zB auch 12 Sprachen beherrschte und Kontakt mit Wissenschaftlern aus der ganzen Welt hatte. Die Freiluftanlage hat trotz ihres Alters etwas Futuristisches. Besonders beeindruckt mich, dass es auch eine Sonnenuhr gibt, die die Zeit auf 2 Sekunden genau angibt.

Wir spazieren nun noch ein bisschen durch die Altstadt bis zu einem Gewürzgeschäft. Von dort fahren die anderen mit der Rikscha zurück zum Hotel, Elisabeth und ich gehen zu Fuß. Zuerst ca. einen Kilometer entlang einer Einheimischeneinkaufsstraße: Kleidung, Schmuck, Lebensmittel, Plastikzeugs, Schminksachen, Haushaltsartikel, etc. in kleinen bis winzigen Läden mit teilweise sehr vielen Leuten.

 

Durch eines der Stadtore und dann entlang einer ruhigeren Straße. Auffallend ist, dass es hier zwar Hunde, aber keine Kühe gibt. Vielleicht doch zuviel der Großstadt?

Die meisten unserer Gruppe haben für heute einen Folkloreabend gebucht. Wir buchen stattdessen eine Massage im Hotel. Im Hof gibt's heute keine Vermählung wie gestern, sondern eine Marionettenvorführung und Musiker. Und das Abendessen ist wieder hervorragend.

23März
2019

Von Udaipur nach Jaipur

Heute steht uns ein Fahrtag bevor.

Damit der Tag aber doch nicht ganz ohne Besichtigung vergeht, besuchen wir außer Programm einen in den Bergen liegenden Tempelkomplex aus dem 10. Jahrhundert.
  
Die Anlage ist nicht mehr in Betrieb und teilweise zerstört. Trotzdem kann man noch sehr schöne figurale Marmordarstellungen bewundern.
 
Hauptsächlich handelt es sich um Liebespärchen, aber auch Szenen aus dem Kamasutra, die aber teilweise von muslimischen Fanatikern zerstört wurden. 
 
Unterwegs kommen wir durch ein Gebiet, wo Marmor in großem Umfang abgebaut wird. Er ist sehr wertvoll, da er sehr hart und dicht ist, sodass sich keinerlei Flecken bilden können. 
Zum Unterschied ist der italienische Marmor wesentlich poröser. 
Außerdem kommen wir an einer Shiva-Statue, die im fertig werden ist und eine Höhe von 107 m hat, vorbei. 
Um 17.00 erreichen wir unser Hotel.
Um 18.00 fahren wir zu einer Edelsteinschleiferei, wo wir einen Drink bekommen und eine Einführung über die Bearbeitung und Herkunft der verschiedenen Steine. Dann im Geschäft gibt es sehr exklusive Schmuckstücke. Das erste, das wir uns zeigen lassen, kostet stolze 6.500,-- €. ?
 
Schon bei unserer Ankunft im Hotel haben wir gesehen, dass im Garten ein Fest vorbereitet wird.
Während unseres Abendessens trudeln elitäre Gäste ein. Worum es sich dabei handelt, wissen wir nicht. Nur so viel, dass die Musik jetzt schon laut ist. Nun wir werden sehen, wie lange das dauern wird. Unsere Fenster gehen in diese Richtung, aber immerhin im 6. Stock.
22März
2019

Ein Tag in Udaipur

Gleich vorweg mal zum Thema Caches: In Wien gibt es zurzeit schätzungsweise zwischen 2.500 und 3.000 Caches. In GANZ Indien gibt es 248. Wenn man sich die letzten Logs bei etlichen davon ansieht, kann man lesen, dass die Dosen verschwunden sind, die Leute die Caches aber trotzdem als gefunden loggen. Das ist nicht unsere Art. Also fallen wohl nochmals ca. ein Drittel dieser Caches weg. Da bleibt nicht viel übrig. Wir hatten aber das Glück einen Tradi in Jodhpur zu finden. Mit der Hilfe eines Anrainers, da der Cache gewandert ist und weder die Hinweise noch die Spoilerfotos aus dem Listing mehr stimmten. Außerdem waren wir in Delhi bei einem Earthcache. Das sind Caches, bei denen es vor Ort keine Dose gibt, sondern bei denen Fragen zur Geologie beantwortet werden müssen. So einen gibt es dann auch noch beim Taj Mahal. Und an unserem letzten Morgen in Delhi veranstalten wir ein Event. Das war aber auch nicht einfach, den Reviewer, der für das Freischalten von eingereichten Caches zuständig ist, dazu zu bewegen, unseren Event zu veröffentlichen. Aber wir haben es geschafft. Diese Reise wird also nicht sehr cacheintensiv, aber es ist ja auch gerade Fastenzeit, also setzen wir auf Cacheenthaltsamkeit. :-)

Den heutigen Tag verbringen wir in Udaipur. Der Bus bringt uns in die Stadt, wir wohnen ja wieder außerhalb, und zwar völlig in der Pampa.

Dann marschieren wir durch die engen Straßen zuerst zum Jagdish Tempel, der Vishnu gewidmet ist. Zum Tempel hinauf führen etliche Stufen. Dazu muss gesagt werden, dass die Stufen hier in Indien zumeist sehr steil und sehr hoch sind. Wie das die Inder*innen, die ja viel zierlicher gebaut sind als wir, schaffen, ist ein Rätsel.

Wie bei jedem Tempel müssen wir auch hier unsere Schuhe ausziehen.

 

Aber wir führen ja immer unsere Tempelsocken mit, mit denen man sehr wohl den Tempel betreten darf.

Danach geht's weiter zum Stadtpalast, der als Museum dient.

 

Hier in Udaipur herrschten Maharanas. Maharanas haben sich im Gegensatz zu den Maharadjas nicht mit den muslimischen Besetzern arrangiert, sondern gegen diese gekämpft und gelten deshalb als besonders tapfer. Die letzten zwei Tage war der Palast wegen des Holifestes gesperrt, mit ein Grund dafür, dass es sich hier heute enorm abspielt. Soviele Touristen hatten wir bis jetzt noch nie.

 

 

Man muss sich immer wieder anstellen, um die Besichtigung fortsetzen zu können. Dazu muss aber gesagt werden, dass die Verbindungsgänge wirklich sehr eng sind, es immer wieder Stufen gibt und Durchgänge, die eindeutig nicht auf unsere Körpergrößen abgestimmt sind.

 
Die gesamte Palastanlage ist für mich etwas undurchschaubar. Da gibt es den Bereich, der als Museum dient, dann einen Outdoobereich, der für Feste genutzt wird - dort wird gerade zusammengeräumt, auch eine Holifolge -, einen Teil, der als Hotel dient, und dann noch den Teil, der tatsächlich auch jetzt noch von der Maharanafamilie bewohnt wird.

Der nächste Stopp erfolgt bei einer Gartenanlage, die ein Maharana für seine Tochter, die den Regen so sehr liebte, errichten ließ. Deshalb gibt es hier auch viele Springbrunnen.

 

Durch die ständige Bewässerung gedeihen die Pflanzen hier natürlich gut und üppig. Uns gefallen vor allem die Bougainvillée, die uns aber auch zuvor schon immer wieder aufgefallen sind.

Schade, dass es diese Pflanzen bei uns nicht gibt. Sie sind ausgesprochen dekorativ.

Nach dem Mittagessen werden wir für eine Stunde in der Stadt ausgesetzt, weil ein Paar Miniaturen kaufen möchte. Wir anderen können/sollen uns in der Zwischenzeit umschauen. Das ist ziemlich anstrengend und ermüdend. Auf der Hauptstraße der viele Verkehr, in den Nebengassen ist es zwar leiser, aber es gibt kaum mehr Geschäfte oder sonst etwas zu sehen. Es gibt auch keinerlei Lokale, wo man sich hinsetzen und etwas trinken könnte, oder einfach nur Bänke oder Ähnliches. Und in den Geschäften nichts, was nur annähernd mein Interesse erwecken könnte. So kann eine Stunde ziemlich lang sein.

Der letzte Programmpunkt heute ist eine Bootsfahrt auf dem Pichola See.

Das Boot bietet gerade mal 20 Leuten Platz und tuckelt gemütlich auf dem künstlich angelegten See dahin. Hier am Ufer und auf den Inseln stehen tolle Hotelanlagen im Taj-Mahal-Stil.

 

Auf einer der zwei Inseln legen wir an. Dort besichtigen wir den öffentlich zugänglichen Teil der Anlage und trinken Kaffee.

 

Das war's dann für heute. Bis übermorgen!

 

PS: Lieblingsbild des Admins: "Kabelsalat" 😀😮

21März
2019

HOLI-Tag ist ein Frühlingsfest

Wir sollen gleich zum Frühstück mit unserem, für diesen Tag erworbenen Gewand, erscheinen.

 

Lustig, wir sehen aus wie eine Oberärztecrew. Vorher hatte ich noch ein Problem mit meiner Hose, da kein Band zum Binden dabei war und diese Hosen eine Einheitsgrösse haben. Doch der Reiseleiter wusste Rat und so ist auch mein Outfit komplett.

Beim ersten Harmoniestopp werden wir beim Eintritt in das Lokal ganz überraschend gleich mit Farben beschmiert. Es handelt sich dabei um grellfärbiges Pulver.
Unser Busbegleiter hat die Sitze mit großen Zeitungen abgedeckt.
 
Es stellt sich jedoch heraus, dass diese Maßnahme nicht wirklich etwas bringt. 
Unterwegs beobachten wir einen Umzug mit einem "Maharadja" auf einem Pferd und die bunten Saris der Frauen machen diese Prozession zu etwas ganz Besonderen. 
 
Unser nächster Besuch gilt dem Jain Tempel in Ranakpur der durch seine filigrane Bauweise und seine 1444 Säulen, von denen keine einer anderen gleicht, besticht.
   
 
Rund um den Tempel tummeln sich Affen. Wie wir von Mitreisenden erfahren, sind es Languren. 
Nach unserem Mittagessen gehen wir zum Pool dieses Lokals, wo es Musik gibt, getanzt wird und Farben zum gegenseitigen Einfärben bereitstehen. Auch wir beteiligen uns an diesem Theater und bis auf einige "Spassbremsen" haben alle (samt Reiseleiter) viel Freude an diesem Treiben. 
 
Nach der Mittagsrast, befahren wir nun eine Bergstrasse, die uns über einen Pass führt. Ganz ungewöhnlich für uns, da wir bisher nur eben unterwegs waren.
Wir wohnen diesmal wieder in einem "Palast". Schön, aber im Nirgendwo. Hier bleiben wir wieder zwei Nächte.
Zum Essen wäre noch zu sagen, dass mir bis zum Ende der Reise sicher Flügel wachsen werden, da es ja als einzige Fleischspeise nur Huhn gibt und ich halt doch nicht zum Vegetarier geboren bin.
Da ich gerade beim Essen bin, fällt mir auch zum Trinken noch etwas ein. 
In den Restaurants steht kein Bier auf der Karte, aber es gibt es trotzdem immer. Der Preis bleibt so bis zum Zahlen eine Überraschung. 
20März
2019

Ein Tag in Jodhpur

Wir nächtigen ja das erste Mal in einem richtigen Stadthotel, d. h. dass wir auch den Trubel der Stadt voll mitbekommen. Unser Zimmer geht auf eine mehrspurige Straße, auf der immer enorm viel los ist. In der Früh ist es ein bisschen ruhiger und da sehen wir etwas Neues: vis-a-vis kehrt eine Frau zusammen, Straße und "Gehsteig". Direkt vor den Geschäften kommt das auch sonst vor, aber so haben wir das noch nie gesehen. Wir sind auch neugierig, was mit diesem großen Haufen nun passiert. Und tatsächlich kommt ein Traktor mit Anhänger und lädt den Mist auf.

Unser Zimmer bietet aber auch, da es im vierten Stock liegt und es kaum andere so hohe Gebäude gibt, einen Blick auf die Festung und Teile der sie umgebenden 17 km langen Mauer.

Diese Festung ist auch das erste Ziel heute. Sie liegt auf einem 120 Meter hohen Hügel, tolle Lage in dem ansonsten sehr flachen Land. Hier haben die Maharadjas gelebt, bevor sie vor ca. 100 Jahren in den neuen Palast gezogen sind. Wie schon in Bikaner ist die Anlage eine Mischung aus Festung und Palast.

 

Zuerst geht es in steilen Kurven über einen mit großen Steinen gepflasterten Weg durch die Befestigung. Oben ist dann der Palast, der aus dem hier in der Umgebung gewonnenen roten Sandstein gebaut ist. Was bei der Fassade auf den ersten Blick wie Schnitzereien aussieht, ist kunstvoll gemeißelter Sandstein.

 

Wir besichtigen die Anlage, bekommen eine Vorführung der Turbanwickeltechnik - so ähnlich wie wenn ich meinen Knödel drehe :-), nur wird hier eine 9 Meter lange Stoffbahn verwendet (die Palastwächter tragen übrigens alle Turban) -, es wird uns (meditative) indische Musik auf traditionellen Instrumenten vorgespielt und alles erscheint wie aus 1001 Nacht.

Wir blicken auch hinunter auf die Stadt, aufgrund der Altstadt wird Jodhpur auch blaue Stadt genannt. Jetzt verstehen wir warum.

 

Neben den allgegenwärtigen Tauben umfliegen auch Schwalben den Palast und immer wieder sieht man Milane. Aber die meiste Aufmerksamkeit ziehen die putzigen Streifenhörnchen auf sich, die sehr geschickt sind und Wände senkrecht rauf- und runterklettern können.



Unser nächster Stopp gilt einem Geschäft, das sowohl traditionelle indische Stoffe herstellt, aber auch für internationale Labels produziert: Hermes, Kenzo, Etro, etc. Und das aus tollen Materialien: Kaschmir, Pashmina, Vikunja, Seide, etc. Der Typ, der uns in die Geheimnisse der Produkte einführt, ist ein wahres Verkaufsgenie, aber Elisabeth und ich bleiben standhaft. Dafür kauft der Rest der Gruppe brav ein. Es sind wirklich tolle, qualitativ hochwertigste Stücke, aber man sollte sie zuhause dann auch tragen bzw. verwenden.

Nach dem Mittagessen fahren wir dann zur Verbrennungsstätte der Maharadjas. Das Gebäude dort ist ein kleines Taj Mahal.

 

 

Danach geht's dann zu Fuß von der Festung hinunter in die Altstadt. Zuerst ist es noch direkt beschaulich ruhig, aber es wird immer belebter und lauter. Wir kommen zum Sardar Markt und gehen dann eine Einkaufsstraße entlang.

Als Deeps Tuk-Tuks aufhält, die uns ins Hotel zurückbringen sollen, klinken Elisabeth und ich uns aus. Was sollten wir jetzt 2 1/2 Stunden im Hotel machen? Wir gehen zurück in den ruhigeren Altstadtteil, wo wir in einem Guest House auf der Dachterrasse einen Kaffee trinken. Wir haben einen schönen Blick von hier sowohl auf die Festung als auch auf den Uhrturm des Marktes, auf die Gedenk/Verbrennungsstätte der Maharadjas und auf den neuen Palast. Und es ist wunderbar ruhig hier heroben. Ich wohne ja selbst in einer Großstadt, aber das Großstadtleben hier ist um so viel stressiger - zumindest für Leute, die es nicht gewohnt sind. Der Trubel, der Lärm, der Verkehr, ständig muss man darauf achten, wohin man tritt, ständig wird man von diversen Fahrzeugen "bedroht".

Nach der Kaffeepause schlendern wir noch ein bisschen herum, kaufen was ein und heuern uns schließlich ein Tuk-Tuk, das uns zum Hotel zurückbringt. Heute hat das Holifest ja bereits begonnen, man sieht immer wieder farbverschmierte Leute, überall werden verschiedene Holiuntensilien verkauft und man wünscht sich Happy Holi. Na, wir sind auf morgen schon sehr gespannt.

Zum Thema Essen: Es stimmt, dass die Hindus eigentlich Vegetarier sind, aber es gibt auch genug Hindus, die Fleisch essen. In den Restaurants stehen auf den Karten immer zahlreiche Fleischgerichte, auch wenn das Gros der Gerichte vegetarisch ist. Abends hatten wir bisher immer Buffet. Da gab's immer ein Fleischgericht mit Huhn. Ansonsten immer Brot, Reis, diverse Gemüsegerichte - z. B. Daals aus Linsen, Kichererbsengerichte, etc. - und zumeist etwas Westliches wie Nudeln. Ich ernähre mich hier eigentlich rein vegetarisch und mir schmeckt's.

Verzierungen auf den Häusern: Was uns Europäer eigenartig vorkommt, ist, dass man hier auf den Häusern sehr oft das von den Nazis als Hakenkreuz missbrauchte Sonnenrad sieht. Dies ist ein traditionelles Symbol hier und steht für Glück, hat also nichts mit rechter Gesinnung zu tun.

19März
2019

Von Bikaner nach Jodhpur

Heute geht es erst um 9.00 los.

Nach etwa 2 Stunden Fahrt halten wir beim Rattentempel.
 
Nun heißt es wieder Schuhe ausziehen, aber wir bekommen diesmal Patscherln zum Drüberziehen, was sich auch als notwendig erweist.
 
 
Die Einheimischen gehen natürlich barfuß. Kaum sind wir durch das Tor gegangen, begegnen uns bereits die ersten Ratten. Ganz süße Tiere, maximal doppelt so groß wie unsere Hausmäuse. Sie dürfen sich sogar in der heiligen Nische aufhalten, wo wir nicht rein dürfen. Große Schüsseln mit Milch und Futter stehen herum, wo sie sich drängen.
 
Beim raus gehen sehen wir dann, dass die Ratten auch am Tor abgebildet sind. 
Bei einem Stand am Vorplatz verkosten wir gut durchgekochten Masalatee. Sehr würzig.
Nach einer Mittagsrast erreichen wir um ca 16.00 unser Stadthotel in Jodhpur, das etwa 1 Million Einwohner hat.
Unser Zimmer liegt im 4. Stock und wir bzw. Claudia hofft, dass das ständige Gehupe nicht die Nachtruhe stören wird. Ich lege sowieso nachts meine Hörhilfen ab und schon ist für mich das Problem gelöst. ?
 
Der Reiseleiter hat noch vor, mit uns um 18.00 zu einem Aussichtspunkt zu fahren und so bleibt uns noch Zeit, uns ein wenig in das Strassengewühl zu stürzen.
Dabei geraten wir in einen großen Gemüsemarkt und an einem Stand spricht uns ein junger Mann in Englisch an, woher wir denn kommen. Wie er Österreich hört, fragt er nach Hundertwasser und Klimt. Wir sind überrascht. 
Wir fahren dann auf einen Hügel in Richtung des Maharadscha-Palastes und kehren in seinem zu einem Restaurant umgestalteten Jagdschloss auf einen Drink ein.
 
Wir sitzen auf der Terrasse mit schönem Blick auf die Stadt, das gegenüber auf einem 120m hohen Felsen liegende Fort und den Palast. Und das bei angenehmer Temperatur von ca 26 Grad, wobei es tagsüber schon 31 Grad hatte.
Die heutige Fahrt führte durch trockenes, meist unfruchtbares Land, je nach Reiseführer als Wüste oder öde Steppe bezeichnet.
     
Da fällt mir noch ein, dass wir unterwegs an einem riesigen Tierheim vorbei gefahren sind, wo hauptsächlich kranke bzw. verunfallte Rinder behandelt werden. Aber auch solche, die in ihrem Lebensraum durch zuviel Trockenheit zu wenig Futter finden. Solche Heime werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Schließlich sind die Rinder ja heilig und man kommt so seiner Vollendung näher.
So, nun Schluss für heute. 
18März
2019

Von Mandawa nach Bikaner

Heute Vormittag geht's nach Bikaner. In einem Ort auf der Strecke ist plötzlich die Straße gesperrt, weil sie erneuert wird, aber anscheinend gibt's hier keine (ausgeschilderten) Umleitungen. So müssen wir umdrehen und durch wilde und enge Gassen kurven. Von Schlaglöchern kann hier nicht mehr gesprochen werden und teilweise haben sich richtiggehende Seen gebildet. Auf jeden Fall sehen wir auf diese Weise, dass es sich hier, in Fatehpur, auch um einen ehemals schönen Ort mit einigen tollen, aber total heruntergekommenen Gebäuden handelt.

Bei einem Toilettenstopp - den unser Reiseleiter immer Harmoniepause nennt, seit er in Wien in der Operntoilette war - wird dann auch ein bisschen eingekauft. Am 21. März findet ja das Holifest (Farbenfest) statt und wenn wir uns da ins Getümmel schmeißen, kann es schon sein, dass wir auch mit Farben bombardiert werden.

Deshalb wird eine Holiausrüstung in Weiß gekauft, denn Weiß ist die richtige Farbe für diesen Tag laut unserem Reiseführer, der übrigens Deeps heißt.

Im Hotel bleiben wir nicht lange, nur ein kurzer Touchdown: Blumengirlande, Begrüßungsdrink (hier immer antialkoholisch), Check-in, Buchung einer Massage für den Abend, Harmoniepause im hübschen Zimmer und weiter geht's.

In Bikaner wird zuerst Mittagspause gehalten. Elisabeth und ich trinken etwas und bestellen uns dazu ein gefülltes Fladenbrot. Die verschiedenen Brote in Indien sind ja wirklich immer ein toller Genuss. Und danach besichtigen wir das Fort Junagarh, das gleichzeitig Festung und Palast des Maharadhjas war, und sehr beeindruckend ist.

 

 

Eigentlich das erste Gebäude hier, das unseren Vorstellungen von Prunk und verspielter Ästhetik hier in Rajasthan entspricht.

 

 

Es wird als Museum geführt und man kann von Hof zu Hof wandern, die repräsentativen Räumlichkeiten besichtigen und ein Gefühl für die verlorenen Zeiten der indischen Königtümer entwickeln.

Danach hat Deeps eine Überraschung für uns. Wir fahren in Tuk-Tuks durch die engen Gassen der Altstadt zu einem jainaistischen Tempel.

 

Die Fahrt ist wirklich ein Erlebnis: Tuk-Tuks, Motorräder, Fußgänger, Kühe und Hunde im dauernden Wirrwarr um jeden Zentimeter kämpfend.

 

Von Schlagloch zu Schlagloch, links, rechts ausweichend, Links- oder Rechtsverkehr (hier herrscht eigentlich Linksverkehr) ist nicht mehr von Relevanz, dazu der Lärm, das Gehupe, die Abgase. Eine Wahnsinnsfahrt. Im Tempel ist es dann wunderbar ruhig und beschaulich. Aber wir fahren ja dann auch noch mit den Tuk-Tuks retour zum  Bus. Diese Mal meint der Fahrer, ich soll mich zu ihm vor setzen, bei der Hinfahrt saßen wir zu dritt dicht gedrängt hinten.

Vorne muss ich nun darauf achten, nicht aus dem Gefährt geworfen zu werden, denn Tür oder so gibt's natürlich nicht. Wahrhaftig ein Abenteuer!

Im Bus verwöhnt uns Deeps dann mit einem einheimischen Rum, nicht schlecht.

Kurz vor dem Hotel bleiben wir dann noch bei einem hinduistischen Tempel stehen, bei dem gerade ein Pilgerfest im vollen Gange ist. Wir sind die einzigen Touristen und werden herzlich in Empfang genommen. Ein Mann winkt uns zu, wir ziehen die Schuhe aus, werden über einen Teppichweg ins offene Zelt, wo sich hunderte Personne befinden, geleitet.

 

Dort findet eine Zeremonie statt, es wird musiziert und getanzt, wir stellen uns in eine Reihe, spenden, werden von einem Würdenträger (?) auf der Stirn rot bemalt und mit Reiskörnern beklebt, danach wird uns gezeigt, was wir bei der Flamme zu tun haben - hin- und herwedeln und dann die Hände übers Gesicht legen - und wir werden mit Jasminwasser besprenkelt. Hinter uns eine Meer aus vor allem in Rot, Pink, Orange gekleideten Frauen. Ein Erlebnis der besonderen Art. Es wird uns zugewunken und am Weg hinaus werden wir von Mädchen bestürmt, die Selfies mit uns machen wollen. Wir sind beeindruckt davon, wie nett wir hier als Fremde aufgenommen werden.

Natürlich kommen wir nun erst später als angekündigt ins Hotel zurück, aber Deeps meinte, es wäre egal, wenn wir zu unserer Massage eine Viertel Stunde zu spät kommen würden. Nach all dieser Aufregung tut diese halbe Stunde der Ruhe und Erholung gut. Danach geht sich auch noch eine Dusche aus - ich fühle mich nämlich wie eine gut eingeölte Sardine -, bevor wir zum Abendessen gehen.

17März
2019

Von Delhi nach Mandawa

Das Frühstück ist ein typisches indisches Buffet, ausschließlich warme Speisen. Sehr gut, doch teilweise etwas scharf, aber "touristenscharf".

Heute steht uns eine lange Fahrt bevor, aber der Reiseleiter verspricht uns, dass es viel zu schauen und zu beobachten geben wird.
 
Zuerst einmal zur Temperatur: gestern bei der Ankunft gab es 26 Grad. Nach Sonnenuntergang ist eine leichte Weste angesagt.
  
Zu erwähnen ist auch unbedingt das ständige Gehupe auf den Straßen. Jedesmal, wenn man Überholen vorhat und auch während des Manövers wird ausgiebig gehupt.
Nachzutragen von gestern ist noch, dass wir in den Grünanlagen in Delhi ganz entzückende Streifenhörnchen (halb so groß wie unsere Eichhörnchen) beobachten konnten.
 
So, aber nun zu heute. Als erstes fällt uns der Smog auf. 
Wir fahren auf einer teilweise bis zu 10spurigen Autobahn stadtauswärts durch ein neu entstandenes Viertel mit vielen Hoch- und Wohnhäusern, in dem etwa 300.000 Personen beschäftigt sind (Delhi hat 20 Millionen Einwohner).
Neben der Autobahn fallen uns bald die "streunenden" Rinder auf.
Unser Reiseleiter erklärt uns, dass sie gerne am Rande der Straßen sind, da es dort wegen des Fahrtwindes weniger Fliegen gibt. 
Nachdem wir von der Autobahn auf eine Landstraße abfahren, überholen wir die nächsten zwei Stunden ständig Pilger mit bunten Fahnen, die zu einem etwa 200 km entfernten Heiligtum unterwegs sind.
 
 
 
Zwischendurch fahren ebenfalls beflaggte Kleinst-LKW mit großen Lautsprecherboxen, aus denen "Disco-Musik" dröhnt. 
Nach einem Mittagsstopp, bei dem Claudia und ich gemeinsam ein heimische Linsengericht essen, machen wir bald in einem Dorf halt, wo wir einen kurzen Spaziergang durch die Marktstrasse machen. Mitten auf der Kreuzung steht ein Rind und alle Verkehrsteilnehmer müssen ausweichen.
 
 
Am schönsten sind die malerisch aufgebauten Obststände.
 
Neben der Straße sehen wir immer wieder Kuhfladen zum Trocknen ausgelegt, die als Brennmaterial dienen. 
Nun steuern wir Mandawa an, das bekannt ist für seine bemalten Paläste, Havelis genannt.
  
Bei einem Rundgang sehen wir sehr interessante Bauten, von denen man die einstige Schönheit erahnen kann. Leider sind fast alle desolat und teilweise einsturzgefärdet. 
  
Auf der Hauptstraße können wir aber auch Einblick gewinnen, wie hier Handwerk funktioniert. In winzigen zur Straße hin offenen Räumen, arbeiten z. B. Schneider, Frisöre, Schuster usw. 
  
Und immer wieder begegnen uns dahintrottende Rinder, denen man ausweichen muss. 
Was ganz schlimm ist, ist der Müll. Er ist unser ständiger Begleiter, ob wir beim Bus hinaus schauen oder sonst bei jedem Schritt und Tritt. Warum hat man nur das Plastik erfunden?? 
Unser heutiges Hotel ist ziemlich neu und einem indischen Palast nachempfunden. 
Zur Begrüßung bekommen wir jeder einen roten Punkt auf die Stirn gedrückt. 
16März
2019

Welcome to India!

Online-Check-in wurde leider vom System verweigert und am Flughafen erfahren wir dann, dass es nur mehr Einzelplätze gibt. Aber immerhin in Sichtweite/nähe. :-) Boarding beginnt sehr früh und wir heben pünktlich ab. Es gibt ein paar Turbulenzen, das Service ist schlecht, aber immerhin kommen wir ein bisschen zum Schlafen und landen wie geplant nach 7 1/2 Stunden in Delhi. Die Uhr muss um 4 1/2 (sic!) Stunden vorgestellt werden. Das mit der halben Stunde fand ich schon beim letzten Mal erstaunlich. Am Flughafen klappt alles wie am Schnürchen und Elisabeth und ich sind die ersten, die beim Tai Pan Vertreter ankommen. Nach und nach kommen auch die anderen: Wir sind 14, eine rein österreichische Gruppe. Den Reiseleiter selbst lernen wir erst draußen kennen, er hat keine Genehmigung, das Flughafengebäude zu betreten (sic!). Dafür hat die Agentur einen eigenen Angestellten, der anscheinend nur dafür zuständig ist, die Gruppen zu empfangen und zu ihrem Reiseleiter zu bringen.

Der Bus ist geräumig genug, dass Elisabeth und ich uns jeweils einen Doppelplatz schnappen können.

Ganz hinten, weil wir ja wissen, dass wir im Bus so leicht einschlafen und das hinten (dem Reiseleiter) nicht so auffällt. Neben dem Reiseleiter haben wir auch noch einen Fahrer und dessen Gehilfen, der zB immer wenn wir ein- und aussteigen, einen Schemel auf die Fahrbahn stellt und diesen mit seinem Fuß fixiert, damit wir nicht so hoch runter- bzw. raufsteigen müssen. In dieser Konstellation werden wir die gesamte Reise verbringen.

Im Hotel gibt's dann ein paar Überraschungen. Einerseits sind wir nicht die einzigen Soukups in der Gruppe, es gibt auch noch ein Wiener Ehepaar mit diesem Namen. Und der Chef des Hotels, der in der Lobby als Art Concierge trohnt, ist ganz begeistert, als wir sagen, dass wir aus Österreich kommen. Er hat nämlich die Hotelfachschule in Bad Gastein besucht und noch immer etliche Freunde dort.

Die Hotelanlage ist schön mit parkähnlicher Grünfläche und einem großen Pool. Die Zimmer sind groß, entsprechen aber nicht ganz dem westlichen Standard. Nach einer Stunde brechen wir zur Stadtrundfahrt auf.

   

Viel Verkehr, obwohl heute eh wenig los ist, da Samstag. Wir fahren nach Alt Delhi zur Freitagsmoschee.

 

Wahnsinn was hier auf den Straßen los ist, ein Gewusel sondergleichen, viele Menschen, viele Gefährte, hier vor allem unterschiedlichste Arten Tuk-Tuks und Motorräder. Wir lassen den Bus stehen und gehen das letzte Stück zu Fuß.

Vor Betreten der Moschee müssen wir die Schuhe ausziehen. Es wird empfohlen eigene Socken für Moschee- und Tempelbesuche mitzuführen, weil der Stein und die Fliesen mitunter sehr heiß werden können. Wir Frauen werden überdies in eine Art Kaftan verpackt, den es in unterschiedlichsten Gelbtönen gibt. Der wird einem sogar kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Moschee selbst ähnelt eher einer Burganlage, statt dem Gebetsraum gibt es hier einen Gebetshof, open air also. Die größte Moschee des Landes. Witzigerweise finden die indischen Damen es lustig, Selfies gemeinsam mit einer Europäerin zu machen. Ich dachte zuerst, sie wollten, dass ich ein Foto von ihnen mache. So kann man sich täuschen.

Irgendwie schafft es der Bus dann doch, sich durch das Verkehrschaos hier zu kämpfen. Aber bei dieser Geschwindigkeit bleibt uns genug Zeit die Umgebung genau zu studieren mit ihren vielen winzigen Geschäften von der Bäckerei, über den Autozubehörhandel und den Zahnarzt bis zum Fleischer mit seinen Ziegenköpfen auf den Tischen.

  

Auch die vielen Hotels hier machen einen nicht allzu einladenden Eindruck. Besonders faszinierend sind auch die vielen Kabel, die in den Straßen und auf den Häuserfronten hängen. Hauptsache alles funktioniert!

Wir stoppen dann noch bei Gandhis Verbrennungsstätte, die in eine parkähnliche Gedenkstätte verwandelt wurde, und fahren durch das Botschafts- und Regierungsviertel. Was für ein Kontrast zum Altstadt-Delhi.

Zurück im Hotel testen wir dann noch schnell das Wlan und das Bier, bevor wir uns dann ins Restaurant begeben, um uns am ausgesprochen leckeren Buffet mit indischen Spezialitäten zu laben. Jetzt sitzen wir in der Hotelbar, da Elisabeth es sich nicht nehmen ließ, den von mir aus meinem Curry ausgemusterten Chilli noch zu verkosten. Jetzt muss sie löschen! :-) Und ich schreibe Reisebericht. Bis morgen!

13März
2019

In den Startlöchern!

Es dauert nicht mehr lange: am Freitag um 22.45 Uhr hebt unser Direktflug mit der Air India nach Delhi ab. Wir sind schon sehr gespannt!